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Gewählte Publikation:

Baumgartner, D.
Virus-Screening bei Kindern unter Therapie einer akuten myeloischen Leukämie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] ; 2014. pp. 88 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Sperl Daniela Ingrid
Strenger Volker
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Da die Therapie der AML mit einer Myelodepression und begleitender Immundefizienz einhergeht, ist es wichtig während der Therapie auf mögliche Infektionen zu achten. Hier sind neben Bakterien und Pilzen auch Viren von Bedeutung. Wichtig ist es, Viren zu detektieren, die lebenslang im Körper persistieren, wie z.B. die Herpesviridae, um sowohl Erstinfektionen als auch Reaktivierungen rechtzeitig mit einer antiviralen Therapie behandeln zu können. Methoden: An der pädiatrischen Hämato-/Onkologie (PHO) Graz werden während der stationären Chemotherapie wöchentliche PCR-Screenings auf Viren durchgeführt. Bei unserer retrospektiven monozentrischen Studie werteten wir die Befunde bzgl. ADV, CMV, EBV, HHV6, HSV, PVB19 und VZV aus. Es lagen uns über 11.100 Befunde von 26 Kindern vor, die mit beschreibenden statistischen Verfahren dargestellt wurden. Ergebnisse: Bei 24 der 26 Patienten konnte im Laufe der stationären Therapie eine Virusinfektion oder Reaktivierung festgestellt werden. Bei jedem gescreenten Virus konnte im Rahmen der Studie mindestens einmalig eine Viruspositivität mittels PCR festgestellt werden. Eine hämophagozytische Lymphohistiozytose (HLH), die laut Studien häufig mit Herpesviridae im Zusammenhang steht, wurde im Rahmen unserer Studie bei 6 der 26 Kinder festgestellt. Die Graft-vs.-Host-Disease (GvHD) wird auch mit Virusinfektionen in Verbindung gebracht und konnte bei 6 der 10 Kinder nach allogener Stammzelltranspantation (alloSZT) festgestellt werden. Diese 6 Kinder zeigten zum Zeitpunkt der GvHD eine Virus-(Re-)Aktivierung. Diskussion: Virus-(Re-)Aktivierungen traten unter AML Therapie häufig auf und könnten mittels Screening detektiert werden. Die Patienten waren dabei teilweise asymptomatisch, teilweise zeigten sie Exantheme, protrahierte Myelodpressionen, GvHD, HLH, eine hämorrhagische Cystitis, Pankreatitiden bzw. Hepatopathien, Nierenfunktionsstörungen, persistierendes Fieber u. Gerinnungsstörungen. Die HLH steht laut Studien mit Viren der Herpesfamilie in Verbindung. Dies konnte auch in unsere Studie bestätigt werden. Fälle von HLH wurden im Zusammenhang mit CMV, EBV, HHV6, HSV, PVB19 und ADV festgestellt.

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