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Gewählte Publikation:

Frankl, H.
Tragekomfort von okklusalen Schienensystemen mit Sensorapplikation für die Biofilmforschung – eine Pilotstudie
Zahnmedizin; [ Diplomarbeit ] ; 2014. pp. 56 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Schinagl Barbara
Altmetrics:

Abstract:
Okklusale Hartplastikschienen werden in der wissenschaftlichen Forschung sowohl für in vivo Testungen von zahnärztlichen Materialien als auch als Trägermaterialien für die Biofilmgewinnung verwendet. Die angegebene Tragedauer der Schienen liegt zwischen 30 Minuten bis hin zu 14 Tagen. Für unverfälschte Ergebnisse sind WissenschaftlerInnen auf die Compliance der ProbandInnen angewiesen. Bisher gibt es allerdings nur wenige Studien welche diese Compliance beim Tragen von Schienen untersucht haben. Ziel dieser Arbeit war, ein Schienendesign mit gutem Tragekomfort für die in vivo Biofilmkultivierung zu entwickeln. Die speziell angefertigten Forschungsschienen sollen nicht nur Plättchen für die Biofilmzucht, sondern ergänzende Messsysteme in Form von zwei Temperatursensoren beinhalten. Diese sollen auf ihre Möglichkeiten zur Complianceüberprüfung und erweiterte wissenschaftliche Erkenntnisse untersucht werden. Desweiteren soll eine Protokollierung und Quantifizierung der Ernährung getestet werden. Die Studie wurde an der Zahnklinik der Medizinischen Universität Graz durchgeführt und von der Ethikkommission genehmigt. 14 männliche und 4 weibliche ProbandInnen, NichtraucherInnen, im Alter von 20 bis 52 Jahren nahmen an der Studie teil. Die Schienen wurden individuell angepasst. Diese wurden für 48 Stunden durchgehend getragen. Eine zwischenzeitliche Entnahme, häusliche Mundhygiene, Alkoholkonsum und Schwimmen waren in dieser Zeit nicht erlaubt. Nach der Schienenentnahme wurde ein Komfort-Fragebogen ausgefüllt. Acht Schienen enthielten zusätzlich zwei Sensoren für die Messung der intraoralen Temperatur während der Tragedauer. Den höchsten Tragekomfort der Forschungsschienen die auch Sensoren inkludierten, erreichte das Design mit bukkal eingearbeiteten Sensoren. Zur Complianceüberprüfung ist der TheraMon® Microsensor nach entsprechender Einschulung ausreichend. Für detaillierte Temperaturkurven ist der Star Oddi® DST nano-T empfehlenswert, da die Intervalle variierbar sind und das mitgelieferte Programm eine schnelle und einfache Auswertung ermöglicht. Zusammenhänge zwischen Biofilm, Temperatur und Ernährung zu finden ist eine Herausforderung für zukünftige Biofilmstudien, da die Erfassung von Ernährungsgewohnheiten mit erheblichem Aufwand verbunden ist.

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