Gewählte Publikation:
Stangl, V.
Ein experimentelles Modell des Vorhofflimmerns beim Schwein
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 74
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
-
Post Heiner
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund
Vorhofflimmern ist die häufigste anhaltende Herzrhythmusstörung. Sie tritt bei etwa 1–2 % der Bevölkerung auf und ist in der alternden Bevölkerung von zunehmender sozio-ökonomischer Bedeutung. Anders als z. B. bei der Linksherzinsuffizienz existiert bislang keine spezifische Therapie, die die atrialen Umbauprozesse aufhalten kann. Ziel dieser Arbeit war es daher, ein Tiermodell der Frühstadien des Vorhofflimmerns zu generieren.
Methoden
Bei 11 Hausschweinen wurde ein eigens entwickelter, telemetrisch kontrollierter Schrittmacher zur tachykarden Stimulation des rechten Vorhofs implantiert (600/min über 6 Wochen). Alle 2 Wochen wurden die linksatrialen und -ventrikulären Dimensionen mittels Echokardiografie erfasst.
Ergebnis
Bereits nach wenigen Tagen kam es nach Ausschalten des Schrittmachers zu einem Andauern des Vorhofflimmerns für mehr als 15 Sekunden. Nach weniger als 3 Wochen hielt das Vorhofflimmern bei allen Tieren für mindestens eine Stunde an. Bereits nach 2 Wochen wurde eine deutliche linksatriale Dilatation festgestellt. Es fanden sich weder klinisch, autoptisch oder in der Echokardiografie Anzeichen einer linksventrikulären Dilatation oder Insuffizienz.
Schlussfolgerung
Das in dieser Arbeit vorgestellte Tiermodell ist geeignet, Mechanismen, Risikofaktoren und mögliche therapeutische Ansätze bei frühen Stadien des Vorhofflimmerns zu untersuchen und erweitert das methodische Spektrum signifikant. Durch den maximierten Informationsgewinn eignet es sich zudem, im Sinne des Tierschutzes die Anzahl an Tieren in experimentellen Versuchsreihen gering zu halten.