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Gewählte Publikation:

Sabernik, S.
Veränderungen der Gallensäuren im Serum bei Kindern und Jugendlichen mit hämatoonkologischer Erkrankung
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 81 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Jahnel Jörg
Seidel Markus
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Der Gallensäuren (GS)-Stoffwechsel bei Kindern und Jugendlichen mit hämatoonkologischer Grunderkrankung wurde bisher nicht untersucht. Bei diesen PatientInnen lässt sich einerseits wegen der Tumorerkrankung an sich, andererseits auf Grund der aggressiven Therapieformen eine Beeinflussung des GS-Haushalts vermuten. Ziel dieser Studie war es, die Folgen von hämatoonkologischen Erkrankungen und deren Therapien auf den GS-Metabolismus zu untersuchen. Die Ergebnisse sind hinsichtlich in Zukunft neu verfügbarer GS-Produkte von Interesse, die eine gezielte GS-Substitution ermöglichen werden. Methodik: Die Studienpopulation besteht aus 74 PatientInnen im Alter von 8 Monaten bis 24 Jahren. Im Rahmen von routinemäßigen Blutbildmessungen wurden Serum-GS-Konzentrationen mittels zwei gekoppelter Verfahren, der Hochleistungsflüssigkeitschromatographie und der Massenspektrometrie (HPLC-MS/MS), bestimmt. Dabei wurden die Konzentrationen der Gesamt-GS, der unkonjugierten GS und der mit Taurin- oder Glycin-konjugierten GS gemessen. Unsere gemessenen Werte wurden mit Werten der altersentsprechenden gesunden Vergleichspopulation verglichen. Es erfolgte eine Einteilung der PatientInnen in die Gruppen „I Akute lymphatische Leukämie (ALL)“, „II Mb. Hodgkin“, „III Hirntumore“, „IV Knochentumore (KT)“ und „V Andere Erkrankungen“. Die Ergebnisse wurden mit klinischen Daten korreliert. Ergebnisse: In den einzelnen Gruppen und Subgruppen konnten unterschiedliche Veränderungen von Konzentrationen und Zusammensetzung der GS im Serum beobachtet werden. Bei fast allen PatientInnen mit ALL konnten sowohl während der Therapie als auch unter Nachsorge höhere GS-Werte als bei gesunden Kindern und Jugendlichen nachgewiesen werden. Obwohl die Gesamt-GS-Werte bei PatientInnen mit Mb. Hodgkin divergieren, fällt auf, dass die Taurin-Konjugate jeweils kaum bzw. nicht nachweisbar sind. Ein ähnliches Verteilungsmuster zeigt sich bei PatientInnen mit Knochentumoren. In der Gruppe KT wurden zwar unterschiedlich hohe Gesamt-GS-Werte gemessen, allerdings sind die meisten Taurin-konjugierten GS kaum bzw. nicht nachweisbar. Bei PatientInnen mit Hirntumoren liegen unterschiedliche Verteilungsmuster der Gesamt-GS und im GS-Profil vor. Es lässt sich kein Trend erkennen. Schlussfolgerung: Die meisten PatientInnen mit hämatoonkologischer Grunderkrankung zeigen im Serum Änderungen der Konzentration der Gesamt-GS und der Zusammensetzung des GS-Profils im Vergleich zu gleichaltrigen Kontrollpersonen. Diese Arbeit soll die Basis für zukünftige prospektive Studien bilden, deren Fokus auf dem GS-Metabolismus ausgewählter Tumorerkrankungen und deren spezifischer Therapie liegen wird.

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