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Selected Publication:

Regoje, A.
Erfolgsraten nach Zahntransplantation
Zahnmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 79 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Jakse Norbert
Wildburger Angelika
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Abstract:
Ziel: Das Ziel dieser Studie war es, die Überlebens- und Erfolgsraten transplantierter Zahnkeime zu untersuchen sowie klinische Parameter, welche die Erfolgsrate einer Zahnkeimtransplantation beeinflussen, zu identifizieren. Material und Methode: In die vorliegende retrospektive Studie konnten 28 transplantierte Zahnkeime (9 Molaren, 17 Prämolaren, 2 Eckzähne) eingeschlossen werden. Das Studienkollektiv wurde aus 69 Zahnkeimen und Zähnen (23 Molaren, 41 Prämolaren, 5 Eckzähne), die im Zeitraum von Januar 2002 bis Dezember 2012 am Department für Zahnärztliche Chirurgie der Universitätsklinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Graz von sieben Oralchirurgen transplantiert wurden, rekrutiert. Klinische (Sensibilität, Sondierungstiefen, Blutung auf Sondierung, Mobilität) und radiologische (Pulpenkavum, Parodontalspalt, Fortschreiten des Wurzelwachstums, Existenz endodontischer Behandlungen, apikaler Aufhellungen sowie von Wurzelresorptionen und Ankylosen) Parameter wurden erhoben. Die Spenderregion, das Wurzelwachstumsstadium zum Transplantationszeitpunkt sowie eine prä- oder postoperative kieferorthopädische Behandlung wurden aus den Operationsprotokollen eruiert. Als Erfolg wurden Zahnkeime gewertet, die vital und in situ waren, eine physiologische Mobilität aufwiesen, deren Sondierungstiefen nicht höher als 3 mm waren und die radiologisch keine Zeichen einer Pathologie zeigten. Klinisch signifikante Zusammenhänge mit dem Erfolg einer Zahnkeimtransplantation wurden für die Spenderregion, das Wurzelwachstum zum Zeitpunkt der Transplantation und für eine prä- oder postoperativ durchgeführte kieferorthopädische Behandlung untersucht. Die Berechnung einer statistischen Signifikanz erfolgte mit Exaktem Test nach Fischer. Resultate: Bei einem mittleren Beobachtungszeitraum von 6,2 Jahren (± 3,8 Jahre) lag die kumulative Überlebensrate der transplantierten Zahnkeime bei 79% und die Erfolgsrate bei 71%. Sechs Zähne (4 Molaren, 2 Prämolaren) mussten extrahiert werden. Ein Zahn wies eine pariapikale Parodontitis und ein Zahn eine Ankylose auf. Für Molaren ergaben sich eine Überlebensrate von 56% und eine Erfolgsrate von 33%. Prämolaren zeigten Überlebens- und Erfolgsraten von 88%, bei Eckzähnen lag die Überlebens- und Erfolgsrate bei 100%. Eine statistisch signifikante Korrelation zur Erfolgsrate zeigten die Spenderregion (p = 0,008) sowie prä- oder postoperativ durchgeführte kieferorthopädische Behandlungen (p = 0,001; p < 0,0001). Konklusion: Die Zahnkeimtransplantation bietet eine vorhersagbare Therapievariante zum Ersatz nicht angelegter oder verloren gegangener Zähne. Transplantierte Prämolaren scheinen in Hinsicht auf das Überleben und den Erfolg transplantierten Molaren überlegen zu sein. Die Planung und Behandlung sollte interdisziplinär unter Beteiligung eines Kieferorthopäden und eines Oralchirurgen erfolgen.

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