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Gewählte Publikation:

Chan, D.
Endophthalmitisrate an der Universitäts-Augenklinik Graz von 1997–2011
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 84 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Faschinger Christoph
Mossböck Georg
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Die Endophthalmitis stellt eine Erkrankung mit teilweise schwerwiegender Defektheilung bis zur Enukleation des Auges in der Augenheilkunde dar. Aufgrund der demographischen Veränderungen der Bevölkerung und der daraus zu erwartenden Zunahme von Kataraktoperationen und intravitrealen Injektionen zur Therapie der altersbedingten Makuladegeneration tritt gerade die postoperative Endophthalmitis als gefürchtete, visusbedrohende und teilweise foudroyant verlaufende Komplikation immer mehr in den Vordergrund. Methoden: In dieser Studie wurden alle Endophthalmitiden, welche im Zeitraum von 1997 bis 2011 an der Universitäts-Augenklinik Graz diagnostiziert wurden, retrospektiv analysiert. Ergebnisse: Diese Studie umfasst 122 Patienten, welche eine Endophthalmitis an einem oder an beiden Augen erlitten. Grundsätzlich kann über dem Beobachtungszeitraum ein Anstieg der Endophthalmitiden beobachtet werden. Es wurden 78 (63,9%) Fälle von postoperativer, 36 (29,5%) Fälle von endogener und sechs (4,9%) Fälle von posttraumatischer Endophthalmitis sowie zwei (1,6%) Endophthalmitiden per continuitatem festgestellt. Es waren 52 (43,4%) Frauen betroffen, das Alter betrug durchschnittlich 69,5 ± 15,0 Jahre, das rechte Auge war 57 mal (46,7%), das linke Auge 61 mal (50,0%), sowie beide Augen viermal (3,3%) betroffen. Insgesamt wurde 109 mal ein intraokularer Erregernachweis durchgeführt, davon waren 54 (49,5%) Proben positiv. 68 mal wurde (55,7%) eine Vitrektomie sowie 71 mal (58,2%) eine intravitreale Therapie durchgeführt. Eine systemische Antibiose wurde insgesamt 82 mal (67,2%) angeordnet. Eine Enukleation musste insgesamt bei neun (7,4%) Patienten durchgeführt werden. Der Endvisus lag in 13,5% der Fälle zwischen 0,5 und 1,0, in 32,5% zwischen 0,1 und 0,4 sowie in 34,9% zwischen LE und 0,05. 15 (11,9%) Augen erblindeten vollständig. Zusammenfassung: Es zeigte sich über den beobachteten Zeitraum ein Anstieg der Endophthalmitisfälle, welche vor allem durch die Zunahme intraokulärer Eingriffe (Kataraktoperationen, intravitreale Injektionen, Vitrektomien) bedingt ist.

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