Gewählte Publikation:
Sabic, A.
Radiologische Diagnostik von zystischen und soliden Nierenläsionen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 94
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
-
Schoellnast Helmut
- Altmetrics:
- Abstract:
- Zielsetzung: Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, einen umfassenden Überblick über
die charakteristischen bildmorphologischen Merkmale der zystischen und soliden
Nierenläsionen zu geben sowie die unterschiedlichen bildgebenden Verfahren in der
Diagnostik derselben darzustellen. Die wichtigste Anforderung an die Bildgebung hierbei
ist es, die benignen von den malignen Nierenläsionen zuverlässig zu differenzieren und
damit die Entscheidung über das therapeutische Vorgehen zu unterstützen.
Methodik: Diese Arbeit beruht auf einer gründlichen und umfangreichen
Literaturrecherche, die zahlreiche Quellen heranzieht, um das gewählte Thema ausführlich
zu beleuchten. Die Literatursuche erfolgte in der Datenbank PubMed sowie der Bibliothek
der Medizinischen Universität Graz.
Ergebnisse: Das komplexe Gebiet der Nierenläsionen ist zunächst in zystische und solide
Läsionen einzuteilen. Für die Charakterisierung und das Management von zystischen
Nierenläsionen hat sich die Klassifikation nach Bosniak bewährt. Der Fettnachweis lässt
fast immer die Diagnosestellung eines Angiomyolipoms zu. Radspeichenartige
Kontrastierung in Verbindung mit zentraler Narbe scheint ein typischer Befund für das
Onkozytom zu sein, jedoch ist mittels Bildgebung eine eindeutige Differenzierung von
Nierenzellkarzinomen nicht möglich. Ein kräftiges Enhancement sowie ein inhomogenes
Perfusionsmuster sind hochspezifisch für ein klarzelliges Nierenzellkarzinom. Unter
Berücksichtigung der Klinik ist die Diagnose von Metastasen und Lymphomen ebenfalls
möglich. Diagnostische Schwierigkeiten gibt es in erster Linie bei Angiomyolipomen mit
minimalem Fettanteil sowie kleinen soliden Nierentumoren auf. Auch die übrigen seltenen
Tumorentitäten weisen meist unspezifische radiologische Kennzeichen auf und können
mittels Bildgebung nicht voneinander differenziert werden. Bei solchen unklaren renalen
Raumforderungen ist eine präoperative histologische Abklärung indiziert.
Schlussfolgerung: US, CT, MRT und PET/CT sind einander ergänzende Methoden bei der
Diagnostik von Nierenläsionen. Eine Tumorentitätsbestimmung mittels Bildgebung ist
nicht immer möglich. Dennoch spielt die Bildgebung eine entscheidende Rolle bei der
präoperativen Charakterisierung und Dignitätseinschätzung renaler Raumforderungen und
führt meist zu einer richtigen Therapieentscheidung.