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Stampfl, M.
Skelettale und dentale Effekte bei Klasse III Therapie mit Kopf-Kinn-Kappe und Delaire-Maske
Zahnmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 104 [OPEN ACCESS]
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Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Wendl Brigitte
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Die Therapie der Progenie stellt auch heutzutage immer noch eine Herausforderung dar und Langzeiterfolge sind aufgrund der hohen Rezidivneigung oft schwer voraussagbar. Die therapeutisch erzielten Erfolge im frühen Kindesalter werden im Zuge des pubertären Wachstumsschubes häufig vermindert und in manchen Fällen ist trotz jahrelanger Therapie ein kieferchirurgischer Eingriff notwendig. Ziel: Aus diesem Grund war es unser Ziel, die skelettalen und dentalen Parameter der Kopf-Kinn-Kappe und Delaire-Maske detailliert zu untersuchen und zu überprüfen, welches Gerät zu welchem Zeitpunkt stabilere Erfolge beziehungsweise Langzeiterfolge aufweist. Material und Methoden: Im Rahmen einer retrospektiven Analyse wurden 60 Patienten untersucht, 10 Frauen und 50 Männer mit einer therapeutisch abgeschlossenen Klasse III Malokklusion. Es handelt sich um ein Patientenkollektiv, das in 3 Zeitabschnitten beurteilt wurde (Ausganssituation mit 6-9 Jahren, nach Therapie und Langzeiterfolg beim ausgewachsenen Patienten nach ca. 14 bis 19 Jahren). Verwendet wurden Fernröntgenbilder (21 cephalometrische Parameter), Modelle, Orthopantomogramme (zur Beurteilung des Condylus) und Fotos. Statistik: Die Auswertung der Daten erfolgte mittels deskriptiver Datenanalyse. Die statistische Auswertung wurde mittels des SPPS Programmes durchgeführt. Das Signifikanzniveau wurde mit p< 0,05 festgelegt. Um die Entwicklung der 21 untersuchten Parameter übersichtlicher zu gestalten, erfolgte auch eine graphische Darstellung mittels Verlaufsdiagrammen. Zum Vergleich der Mittelwerte wurde der T-Test für verbundene Stichproben gerechnet. Der statistische Vergleich der Gruppen untereinander erfolgte anhand der einfaktoriellen Varianzanalyse. Ergebnis: Ein Vergleich der Behandlungsgruppen untereinander ergab, dass es je nach Behandlungsgerät bestimmte Parameter gibt, die sich signifikant verändern. Dies sind bei der Delaire-Maske von T1 nach T2: SNA-Winkel, Interbasiswinkel, Maxillomandibular Differenz, Abstand der Oberlippe zur Esthetic line, von T2 nach T3: NL-NSL und von T1 nach T3: SNB-Winkel, ANB-Winkel, Wits-Wert, Maxillomandibular Differenz und effektive Länge der Maxilla. Parameter, die sich bei Behandlung mit der Kopf-Kinn-Kappe wesentlich verändern sind von T1 nach T2: Gonion-Winkel, Summen-Winkel, von T2 nach T3: SNB-Winkel, effektive Länge der Mandibula, effektive Länge der Maxilla, Corpuslänge und von T1 nach T3: Gonion-Winkel, Summen-Winkel, effektive Länge der Mandibula, Corpuslänge. Das Ergebnis von T2 nach T3 verdeutlicht, dass das typische Klasse III Wachstumsmuster nach Therapie häufig wieder auftritt. So kam es zu einer Zunahme des SNB-Winkels, der Condylion-Gnathion Länge sowie der Gonion-Menton Strecke bei Behandlung mit der Kopf-Kinn-Kappe als auch mit der Delaire-Maske. Die Einteilung nach Progenieform ergab bei keinem Parameter einen signifikanten Unterschied. Konklusion: Sowohl die Delaire-Maske als auch die Kopf-Kinn-Kappe sind effektive Geräte zur Behandlung der Klasse III. Je nach Progenieform und Wachstumsmuster sollte die Auswahl des Gerätes erfolgen. Bei mandibulärer Prognathie sollten engmaschige Kontrollen während des pubertären Wachstumsschubes erfolgen. Die Misserfolge sind in erster Linie auf zu starkes Unterkiefer Wachstum zurückzuführen.

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