Gewählte Publikation:
Schäffer, C.
Prävalenz der vorderen Glaskörperabhebung bei PatientInnen mit einer Netzhautablösung nach einer Katarakt-Operation
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 55
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Ivastinovic Domagoj
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Wedrich Andreas
- Altmetrics:
- Abstract:
- Zielsetzung: Ziel der Studie ist es, die Prävalenz der vorderen Glaskörperabhebung (VGA) bei pseudophaken PatientInnen mit und ohne Netzhautabhebung zu erheben und miteinander zu vergleichen.
Aufbau: Es handelt sich um eine prospektive Studie.
Methoden: Rekrutiert wurden pseudophake PatientInnen, die zwischen Juni 2013 und März 2014 wegen einer Netzhautabhebung an die Universitäts-Augenklinik Graz überwiesen wurden (Studiengruppe) sowie pseudophake PatientInnen, die zur präoperativen Untersuchung vor einer Katarakt-Operation an die Tagesklinik der Universitäts-Augenklinik Graz kamen (Kontrollgruppe). Einschlusskriterien waren Pseudophakie und das Fehlen anderer Augenerkrankungen. Ausgeschlossen wurden PatientInnen mit intraoperativen Komplikationen, einer früheren Amotio retinae, einer diabetischen Retinopathie, einem Kontusionstrauma oder einer Vitrektomie am pseudophaken Auge. Der Glaskörperstatus wurde mittels optischer Kohärenztomographie (OCT) erhoben. Erfasst wurden das Vorliegen einer VGA und einer hinteren Glaskörperabhebung (HGA). In der Studiengruppe wurde die HGA am kontralateralen Auge erfasst, da der Glaskörperstatus am betroffenen Auge mit dem OCT nicht erfassbar ist.
Ergebnisse: Eine Frau (7,1 %) und 13 Männer (92,9 %) mit einem durchschnittlichen Alter von 68,9±12,8 Jahren wurden in die Studiengruppe aufgenommen. In die Kontrollgruppe wurden 13 Frauen (41,9 %) und 18 Männer (58,1 %) mit einem durchschnittlichen Alter von 70,84 ± 9,37 Jahren eingeschlossen. Die Prävalenz der VGA betrug 25,8 % in der Kontrollgruppe und 14,3 % in der Studiengruppe (p=0,44, Fisher-exact-Test). Das Vorliegen einer VGA in der Kontrollgruppe korrelierte signifikant mit dem Vorhandensein fortgeschrittener Stadien der HGA (p=0,017, r=0,42 (Spearman-Korrelation).
Schlussfolgerung: In der Kontrollgruppe zeigt sich eine höhere Prävalenz der VGA als in der Studiengruppe. Vermutlich wird dadurch die interindividuell unterschiedlich ausgeprägte Stärke der vitreoretinalen Adhärenz reflektiert. Es konnte z.B. in der Kontrollgruppe ein Zusammenhang zwischen dem Vorliegen einer VGA und dem Vorhandensein fortgeschrittener HGA-Stadien nachgewiesen werden. In der Studiengruppe hingegen dürfte die weniger häufig auftretende VGA auf eine stärkere vitreoretinale Adhärenz hinweisen, die die Entstehung einer Netzhautabhebung begünstigen kann.