Gewählte Publikation:
Grogorenz, J.
Der Zusammenhang zwischen nächtlicher Herzfrequenz und dem Glukosestoffwechsel bei bestehender arterieller Hypertonie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 63
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Keppel Martin Helmut
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Pilz Stefan
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- Abstract:
- Hintergrund/Ziel: Eine erhöhte Ruhe-Herzfrequenz ist ein etablierter kardiovaskulärer Risikofaktor und es gibt diverse Hinweise für einen Zusammenhang zwischen Herzfrequenz und Störungen des Glukosestoffwechsels inklusive Diabetes Mellitus. In der Literatur finden sich allerdings keine ausreichenden Daten zur nächtlichen Herzfrequenz, wie sie z.B. im Rahmen einer 24-Stunden-Blutdruckmessung (ABPM = Ambulatory blood pressure monitoring) ermittelt werden können, und Pathologien des Glukosestoffwechsels. Im Rahmen der vorliegenden Diplomarbeit wurde daher dieser Zusammenhang in einer Querschnittsstudie bei hypertensiven PatientInnen untersucht.
Material und Methoden: Im Rahmen der Steirischen Bluthochdruckstudie wurden bei ambulanten BluthochdruckpatientInnen mittels eines ABPM sowohl genaue Blutdruck- wie auch Herzfrequenzdaten aufgezeichnet. Weiteres wurde eine genaue Charakterisierung des Glukosestoffwechsels inklusive HbA1c Bestimmung durchgeführt. Die statistischen Auswertungen erfolgten durch das Computerprogramm SPSS(IBM Corp, Armonk, USA).
Ergebnisse: Wir untersuchten 341 PatientInnen, wobei bei 68 (20%) davon ein Diabets Mellitus vorbekannt war. Die mittlere nächtliche Ruhe-Herzfrequenz (=Strictly night heart rate ± Standardabweichung) lag bei 62.3 ± 9.1Schlägen pro Minute und der Median (mit Interquartilrange) des HbA1c bei 39.0 mmol/mol (36.0-44.0mmol/mol). Der Spearman-Korrelationskoeffizient zwischen nächtlicher Ruhe-Herzfrequenz und HbA1c war signifikant mit 0.183. In einer multivariaten Regressionsanalyse blieb dieser Zusammenhang statistisch signifikant.
Schlussfolgerung: Wir konnten einen Zusammenhang zwischen dem HbA1c und der nächtlichen Herzfrequenz nachweisen. Ob es sich hierbei um einen kausalen Zusammenhang handelt muss noch in weiteren Studien geklärt werden um das Potenzial dieser Assoziation für die Reduktion des kardiovaskulären Risikos durch entsprechende Therapien auch suffizient beurteilen zu können.