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Nigmatullina, D.
Die Häufigkeit des Thoracic Outlet Syndroms bei Raynaud Syndrom
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 71
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Brodmann Marianne
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Hafner Franz
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- Abstract:
- Zusammenfassung: Das Raynaud Phänomen ist ein relativ häufiges Erkrankungsbild aus dem Formenkreis der akralen Durchblutungsstörungen. Im Gegensatz zur primären Form liegt dem sekundären Raynaud Syndrom eine spezifische Grunderkrankungen zugrunde. Eine mögliche Ursache des sekundären RS stellt das Thoracic outlet Syndrom dar. Im Zuge dieser Erkrankung führt eine muskoloskeletale Einengung zur Kompression der neurovaskulären Strukturen. Ziel dieser Untersuchung ist es, das Patientenkollektiv mit primärem Raynaud Syndrom und ursächlichem Thoracic outlet Syndrom zu beschreiben und mögliche Unterschiede zum primären RS zu erarbeiten. Methoden: Anhand einer retrospektiven Datenanalyse wurden Raynaud-Patienten an der Klinischen Abteilung für Angiologie der Universitätsklinik für Innere Medizin, Graz, untersucht. Erhoben wurden Parameter des Raynaud Phänomens (Zeitpunkt des Auftretens, Dauer, Symmetrie, Ausprägung), mögliche assoziierte Faktoren und die Befunde der Thoracic outlet Diagnostik (Optische Pulsoszillographie, Röntgen der Thoraxapertur, MR-Untersuchung). Unabhängig von der Diagnose eines Raynaud Syndroms wurden im zweiten Schritt Daten von Patienten mit der Diagnose eines Thoracic outlet Syndroms hinsichtlich der klinischen Symptomatik und der ursächlichen Pathologie erhoben. Resultate: Insgesamt wurden 199 Patienten statistisch ausgewertet (102 primäres RS, 41 sekundäres RS, 13 TOS, 23 andere Ursachen, 20 kein RS). Bezüglich Körpergröße, Gewicht, BMI, Begleitmedikation und Begleiterkrankungen konnte kein signifikanter Unterschied zwischen Probanden mit primärem RS und mit einem TOS erhoben werden. Das Durchführen der TOS-Provokationsmanöver ergab pathologische Ergebnisse bei 3 (2,9%) Patienten mit primärem RS und bei 12 (92,3%) Patienten mit sekundärem Raynaud Syndrom im Rahmen eines TOS. (p<0,001) Bezüglich der klinischen Symptomatik konnte bei Patienten mit TOS wesentlich häufiger ein unilaterales Auftreten im Gegensatz zu Patienten mit einem primären RS beobachtete werden. (p=0,047)
Des Weiteren konnten 56 Patienten (31 weiblich, 25 männlich) mit einem diagnostizierten TOS erfasst werden, davon waren 25 (44,6%) neurogene TOS-Fälle, 11 (19,6%) konnten dem venösen TOS zugeordnet werden und 20 (35,7%) litten an einem arteriellen TOS. Ein Raynaud Phänomen konnte bei 7 (35%) Patienten mit einem arteriellen TOS, bei 2 (18,2%) mit einem venösen TOS und 15 mit einem neurogenen TOS detektiert werden. (p=0,044) Fazit: Es ergaben sich nur wenige klinische Unterschiede zwischen Patienten mit einem primären Raynaud Phänomen und Patienten mit einem Thoracic outlet Syndrom in Bezug auf die Symptomatik. Des Weiteren ergab die Untersuchung, dass das klassische Raynaud Phänomen bei Patienten mit einem TOS, vor allem bei vaskulären Formen, nicht regelmäßig zu beobachten ist und somit kein Kardinalsymptom darstellt.