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Gewählte Publikation:

Haberl, E.
Impfskeptiker und Impfgegner in Österreich
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 81 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Kerbl Reinhold
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Obwohl immer mehr Impfstoffe zur Verfügung stehen, macht sich in Österreich ein stärker werdender Trend zum Nicht-Impfen bemerkbar. Eltern lehnen Impfungen komplett ab oder nehmen Modifikationen am empfohlenen österreichischen Impfplan vor. Ein Grund dafür ist sicher die immer stärker werdende Präsenz von Impfgegnern, die die Unsicherheit der Eltern nutzen und sie von der angeblichen Schädlichkeit von Impfungen überzeugen. Methodik: Der theoretische Teil der Arbeit bietet einen kurzen Überblick zum Thema Impfen und auch Impfnebenwirkungen. Weiters erfolgte eine Recherche, über welche Wege Impfgegner ihre Theorien verbreiten und welche Argumente sie gegen die Durchführung von Schutzimpfungen vorbringen. Im praktischen Teil der Arbeit wurden 100 Eltern zu ihren Meinungen und Zweifeln zu Impfungen befragt. Ziel dieser Befragung war es, die häufigsten Argumente von Impfskeptikern herauszufinden und auch woher die Informationen bezogen wurden. Ergebnisse: Bei der Befragung der Eltern wurden folgende Argumente gegen Impfungen am öftesten genannt: Es ist nicht mehr notwendig, gegen Krankheiten zu impfen, die fast nicht mehr auftreten. Außerdem ist die Angst vor Risiken und schädlichen Nebenwirkungen von Impfungen noch immer sehr weit verbreitet. Besonders impfskeptische Eltern informierten sich zusätzlich zu der Information, die sie von ihrem Arzt erhalten haben, in diversen Internetforen und Ratgebern über die Sinnhaftigkeit von Impfungen. Zusammenfassung: Eltern, die Impfungen komplett ablehnen, sind nur sehr schwer zu erreichen und von einer anderen Meinung zu überzeugen. Mit einem Anteil von ca. 4% ist diese Gruppe jedoch sehr klein. Wichtig ist es, jene Eltern, die unsicher sind und Zweifel haben, zu überzeugen. Da viele Eltern unzureichend über die Notwendigkeit und Wirkungen von Schutzimpfungen informiert sind, könnten mittels einer verbesserten Aufklärung durch den Arzt mögliche Zweifel beseitigt werden. So kann möglicherweise auch verhindert werden, dass Eltern Meinungen und Behauptungen von Impfgegnern in diversen Foren mehr Glauben schenken als wissenschaftlich anerkannten Grundsätzen.

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