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Feyerherd, C.
Korrelation zwischen Monofilament- und Stimmgabeltest im Neuropathie Screening bei Patienten mit Diabetes mellitus – eine retrospektive Studie der diabetischen Fußambulanz des Univ. Klinikum Graz im Jahr 2013
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 58
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Köhler Gerd
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Treiber Gerlies
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- Abstract:
- Einleitung: Die diabetische Neuropathie (DNP) ist eine häufige Folgeerkrankung bei Patienten mit Diabetes mellitus. Eine verzögerte Diagnose und eine inadäquate Therapie sind oft mit schwerwiegenden Folgen wie Fußulcera und Amputationen verbunden. Für Screeninguntersuchungen werden sowohl die 128 Hz Stimmgabel nach Rydel-Seiffer und das Semmes- Weinstein Monofilament verwendet. Da der Stimmgabelversuch mit deutlich mehr zeitlichem Aufwand verbunden ist, als der Monofilamenttest, soll im Rahmen dieser Arbeit untersucht werden, ob der Monofilamenttest für Screeninguntersuchungen ausreichend ist, was zu Zeitersparnis führen könnte.
Material und Methoden: In diese retrospektive Studie wurden 176 Patienten eingeschlossen, die im Jahr 2013 in der diabetischen Fußambulanz des LKH Graz untersucht wurden. Es wurde eine Korrelationsanalyse mittels Chi-Quadrattest zum Vergleich der beiden diagnostischen Tests durchgeführt. Zusätzlich wurden potentielle Risikofaktoren erhoben und deren möglicher Einfluss auf das Auftreten einer DNP untersucht.
Ergebnisse: Die errechnete Korrelation zwischen den beiden Screeningtests war hoch signifikant (p<0,01). Die Prävalenz der DNP im Studienkollektiv lag bei 71,6%, wenn der Monofilamenttest als alleinige Screeninguntersuchung verwendet wurde. Bei alleiniger Verwendung der Stimmgabel wurde die Prävalenz mit 90,9% berechnet. Mit beiden Tests in Kombination lag die Prävalenz bei 92%. Ein signifikanter Einfluss konnte für keinen der erhobenen potentiellen Risikofaktoren (Alter, Geschlecht, Diabetestyp, BMI, HbA1c, Pulsstatus und bestehendes Ulkus) errechnet werden.
Diskussion: Die Korrelation der Ergebnisse der beiden Screeningtests ist zwar sehr hoch, dennoch zeigt sich ein deutlicher Unterschied zwischen den bestimmten Prävalenzwerten. Mit den Ergebnissen dieser Studie, sowie den Ergebnissen anderer internationaler Studien lässt sich jedoch sagen, dass eine alleinige Verwendung des Monofilaments bei Screeninguntersuchungen möglich ist. Es stellt einen guten Kompromiss aus adäquater Diagnostik, Zeit- und Kostenintensität dar, um Patienten mit einem hohen Risiko für Fußkomplikationen verursacht durch DNP herauszufiltern.