Gewählte Publikation:
Hsieh, J.
Medikamentöse Therapie des Asthma bronchiale mit Schwerpunkt auf allergisches Asthma
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 59
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
-
Donnerer Josef
- Altmetrics:
- Abstract:
- Zusammenfassung
Einleitung: Die vorliegende Arbeit dient der Charakterisierung der Pharmakotherapie des Asthma bronchiale anhand heutiger Standards und aktueller Studienergebnisse. Nach Darstellung der aktuellen Interpretation der Pathophysiologie des Asthmas wird auf das Netzwerk immunologischer und inflammatorischer Faktoren sowie auf die Interaktion mit beteiligten spezifischen Zellarten eingegangen. Neben den Aspekten der Pathologie des Erwachsenen wird auch auf das Asthma des Kindes eingegangen. Besondere Gewichtung findet das Allergische Asthma. Die Diskussion umfasst prinzipiell das Problem einer symptomatischen Therapie sowie eine kurze Darstellung der aktuellen Situation der Asthmatherapie.
Methoden: Die Daten wurden mittels Literaturrecherchen erhoben, wobei als Quellen Lehrbücher, Fachzeitschriften, wissenschaftliche Artikeln, Publikationen, und Literaturdatenbanken wie Pubmed, Medline sowie Google scholar dienten.
Ergebnisse: Trotz zahlreicher Fortschritte in der Pharmakotherapie des Asthmas bleibt unbefriedigend, dass analog zu vielen anderen Erkrankungen, die Therapie nur symptomatisch ist. Detailliert werden in der Arbeit die Anleitungen zur Therapie sowohl des Asthmas beim Erwachsenen als auch beim Kind dargestellt. Die Resultate des medikamentösen Teils beinhalten relevante Studienergebnisse der etablierten therapeutischen Substanzen sowie neue Ansätze am Beispiel von Inhibitoren der Phosphodiesterasen und der Biologicals Omalizumab und Quilizumab.
Neueste Studien zeigen, dass eine längere Behandlung mit Beta-2-Agonisten nicht nur zu einer Desensibilisierung und Downregulation der Beta-2-adrenergen Rezeptordichte führt, sondern dadurch die Ausschüttung von entzündungsinduzierenden Zytokinen fördert. Damit wurde wahrscheinlich die Erklärung gefunden, weshalb Patienten nach langjähriger Beta2-Agonisten Gebrauch eine Verschlechterung ihrer asthmatischen Beschwerden erfahren.
Neue Kombinationspräparate von Glukokortikoiden mit langwirksamen Beta-2-Agonisten wie Vilanterol mit Fluticason wurden angeführt, welche bereits bei nur einmaliger täglicher Anwendung eine gute Wirkung erzielen.
Ein relevanter neuer Ansatz ist der Gebrauch der Biologicals Omalizumab und Quilizumab. Omalizumab, ein monoklonaler Antikörper gegen IgE konnte bereits seit der Einführung 2005 gute Resultate in der Behandlung des schweren allergischen Asthmas erbringen. Quilizumab ist ein brandneues Biological, welches im Gegensatz zu Omalizumab als monokonaler Antikörper an B-Zellen bindet. Sie erkennen das M1 Segment der IgE Rezeptorstelle der B-Zellen und führen die B-Zellen in Folge in die Apoptose. Damit wird ebenfalls der IgE Blutspiegel wirksam gesenkt. Beide Substanzen werden für die Behandlung eines allergischen Asthmas vorgesehen.
Es ist auch beobachtbar, dass die pharmazeutische Entwicklung von Anticholinergika, die vorher streng für die Indikation chronisch obstruktiver Lungenerkrankungen (COPD) reserviert waren, neuerdings auf das Asthma ausgedehnt wird. Als interessantes Beispiel für eine Weiterentwicklung einer altbekannten Substanzklasse wie den Theophyllinen ist der Phosphodiesterase-4-Hemmer Roflumilast anzusehen. Für eine zukünftige Entwicklung könnte diese Strategie neben der Entwicklung neuer Biologicals ein weiterer tragfähiger Ansatz zur Verbesserung der Asthmatherapie sein.