Selected Publication:
Pöltl, S.
Nicht tuberkulöse mykobakterielle Lymphadenitis im Kindesalter - eine retrospektive Studie und prospektive Follow-up Analyse an der Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde Graz
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 130
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Hammer Georg
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Kohlfürst Daniela
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Zenz Werner
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund:Die optimale Therapie der Lymphadenitis durch nicht tuberkulöse Mykobakterien (NTM) im Kindesalter wird kontrovers diskutiert. Aus diesem Grund analysiert die vorliegende Studie die Komplikationsrate der verschiedenen Therapieoptionen (Operation, medikamentöse Therapie, Wait-and-See-Therapie) im eigenen PatientInnenkollektiv.
Methodik:Alle Kinder, die zwischen März 2000 und August 2013 wegen einer NTM Lymphadenitis colli an unserer Klinik behandelt wurden, wurden in die retrospektive Datenanalyse eingeschlossen und zur prospektiven Follow-up Studie eingeladen.Ergebnisse:In der epidemiologischen Erfassung wurden 36 Kinder erfasst (20 weiblich, 16 männlich, 3.6 ± 3.3 Jahre bei Erstkontakt). Bei 27 Kindern wurde eine gesicherte NTM (positive PCR/Kultur), bei 6 Kindern eine wahrscheinliche NTM (typische Histologie) und bei drei Kindern eine mögliche NTM (typische Klinik) klassifiziert. 28/36 Kinder erhielten eine chirurgische Therapie. 17/28 Kinder erhielten additiv eine medikamentöse Therapie. 8/36 Kinder wurden konservativ behandelt (drei medikamentös, fünf Wait-and-See). Die prospektive Follow-up Studie erfasste 30/36 Kinder. Bei 7/24 operierten Kindern (29%) traten Nervenschädigungen als Komplikationen auf: Ein permanentes Hornersyndrom, eine permanente Accessoriusparese, fünf permanente Fazialisparesen (vier Grad II, eine Grad III nach House-Brackmann) und zwei passagere Fazialisparesen. Fünf der 6 Kinder die konservativ behandelt wurden, entwickelten rezidivierende Fisteln mit eitrigen Entleerungen. Sie hatten breitere Narben mit einem schlechteren kosmetischen Outcome.Konklusion:Die Erkrankung ist selten und die Behandlung ist schwierig. Die Entfernung der Lymphknoten ist mit einem hohen Risiko permanenter Hirnnervenparesen assoziiert, die Wait-and-See-Methode mit langen prolongierten Krankheitsverläufen und einem schlechteren kosmetischen Outcome.