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Gewählte Publikation:

Edelbauer, J.
Haben Stimulationsart – und Medikament Einfluss auf die Eizellqualität in der künstlichen Befruchtung
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 80 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Petek Erwin
Altmetrics:

Abstract:
Wir leben in einer Zeit in der es möglich geworden ist für fast jede Erkrankung und jedes Symptom Medikamente in schier niemals enden wollender Bandbreite zur Verfügung zu haben. Dieses Phänomen trägt zur Erleichterung und Vereinfachung unseres Alltages bei und wir können uns glücklich schätzen in solchen Verhältnissen leben zu dürfen. Diese Tatsache muss allerdings nicht immer nur Erleichterung sein. Um auf meine Arbeit Bezug zu nehmen- es gibt ein Dutzend oder mehr Pharmafirmen die an der oralen Applikation der Gonadotropine forscht um diese in regelmässigen Abständen auf den Markt zu bringen -der Gynäkologe hat die Qual der Wahl sich für ein bestimmtes - oder eine Kombination aus mehreren Medikamenten entscheiden zu müssen. Bis dato hängt die Entscheidung für oder gegen ein Präparat meist von der Erfahrung des behandelnden Gynäkologen und nicht von wissenschaftlich hinterlegten Daten ab. Künstliche Befruchtung - ob nun IVF oder ICSI - stellt für viele Paare eine finanziell große Herausforderung dar, natürlich sind auch die Versuche durch den in Österreich angebotenen IVF-Fond begrenzt. Die Erwartungshaltung an das IVF-Labor von Seiten dieser Paare ist also enorm hoch und hier sei noch gar nicht der psychische und physische (Stimulationen, Punktionen etc. ) Stress, den vor allem Frauen im IVF Setting ausgesetzt sind, erwähnt. Ziel für ein Team im IVF Labor sollte es also sein, eine Frau so schonend -und so rasch wie möglich zu einer Schwangerschaft zu verhelfen. !Dass dies nicht immer einfach ist, wird einem schnell klar, hat man sich schon einmal genauer mit künstlicher Befruchtung befasst. Eine Herausforderung stellen oft Frauen dar, die aus organischen Gründen, sei es Endometriose oder ein PCO- Syndrom, auf natürlichem Wege nicht schwanger werden können. Hier gilt es möglichst rasch an „brauchbare“ Eizellen zu kommen da sie über die Zeit gesehen eine schlechte Prognose haben jemals schwanger zu werden. !Ich habe mich deshalb in dieser Arbeit damit beschäftigt „Licht“ in den Gonadotropin- und Aromatasehemmer- Dschungel zu bringen um herauszufinden ob die Stimulationstherapie optimierbar und eine Verkürzung der Zeitspanne von Beginn der Stimulation bis zum Eintritt der Schwangerschaft mit den sich zur Zeit am Markt befindlichen Mitteln umsetzbar ist. Dies würde eine finanzielle Erleichterung einerseits und andrerseits vor allem eine physische und psychische Entlastung für die behandelten Frauen mit sich bringen. Somit haben sich für mich einige Fragen gestellt: Hat ein bestimmtes Medikament oder eine Kombination aus zwei Medikamenten ein besseres Eizelloutcome als ein anderes Präparat? Haben Dauer und Dosis der Stimulation einen signifikanten Einfluss auf die Anzahl und die Qualität der Eizellen? Kann dem Gynäkologen die Wahl zwischen langem Agonistenprotokoll und Antagonistenprotokoll erleichtert werden? Zuletzt wollte ich noch wissen ob man Frauen mit eingeschränkter Ovarialfunktion, wie dem PCO-Syndrom oder sonstigen organischen Dysfunktionen die zum Beispiel durch Endometriose entstehen können, zu einem besseren Eizelloutcome verhelfen kann. Die in dieser Arbeit ausgewertete, prospektive Studie umfasst 637 Datensätze von über 580 betreuten Paaren des Kinderwunschinstitutes der Landes-Frauen- und Kinderklinik in Linz im Jahr 2013, zur Verfügung gestellt von Univ.-Doz. Mag. Dr. Thomas Ebner. Zusammengefasst hat die Auswertung gezeigt, dass Eizellquantität- und Qualität sehr wohl vom verabreichten Medikament abhängen kann und dass die Entscheidung ob eine Kombination oder ein Einzelpräparat verabreicht werden Auswirkungen auf die Eizelle mit sich bringt. Sowohl die Art einer verabreichten Kombination als auch Stimulationsdosis- und Dauer sind mitentscheidend um die Anzahl und Art der gewonnenen Eizellen.

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