Gewählte Publikation:
Ambrosch, P.
Einfluss des Vitamin D Mangels auf endokrine und metabolische Parameter bei Frauen mit
Polycystischem Ovar-Syndrom
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 57
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Lerchbaum Elisabeth
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Obermayer-Pietsch Barbara
- Altmetrics:
- Abstract:
- Zusammenfassung
Hintergrund: Es gibt bereits mehrere Studien, die zu dem Ergebnis kamen, dass das Polycystische Ovar-Syndrom (PCOS), welches die häufigste endokrinologische Erkrankung der gebärfähigen Frau darstellt, und ein Mangel an Vitamin D in Zusammenhang stehen.
Ziel dieser Arbeit war es darzustellen, wie die Höhe des Vitamin D Spiegels die endokrinen und metabolischen Parameter der PCOS Patientinnen beeinflusst.
Methoden: Es wurden 67 Patientinnen mit PCOS und Vitamin D Mangel in die Studie eingeschlossen, deren metabolische und endokrine Parameter im Rahmen einer ambulanten Studienvisite mit anthropometrischen Messungen, oralem
Glucosetoleranz-Test sowie Blutuntersuchungen erhoben wurden. Anschließend wurden die Patientinnen in zwei Gruppen mit Vitamin D Defizit oder Vitamin D Insuffizienz, entsprechend ihrer Blutspiegel, aufgeteilt.
Ergebnisse: Von diesen 67 untersuchten Patientinnen weisen 33 (49,3%) ein Vitamin D Defizit (Vitamin D <20 ng/ml) und 34 (50,7%) eine Vitamin D Insuffizienz (Vitamin D 20-29 ng/ml) auf. Der Mittelwertvergleich zwischen den Gruppen ergab signifikante Ergebnisse bei den Parametern Gewicht (p=0,036), Hüftumfang (p=0,006) und systolischer Blutdruck (p=0,038), sowie für das freie Testosteron (p=0,044), das Sexualhormon-bindende Globulin (SHBG) (p=0,016), den oralen Glucosetoleranz-Test nach 30 Minuten (oGTT 30) (p=0,045) und den oGTT60 (p=0,058). Bei der Korrelationsanalyse zeigte der Vitamin D Spiegel eine signifikante Korrelation mit dem SHBG (p=0,017) mit einem Korrelationskoeffizienten von 0,293, sowie auch mit dem Hüftumfang (p=0,028, Korrelationskoeffizient -0,291).
Diskussion: Mit der vorliegenden Arbeit konnte gezeigt werden, dass je nach Ausprägung (Stärke) des Vitamin D Mangels (Vitamin D Defizit vs. Vitamin D Insuffizienz) die metabolischen und endokrinologischen Parameter des PCOS unterschiedlich stark beeinflusst werden. Die Vitamin D Supplementierung stellt möglicherweise eine neue Therapieform der Erkrankung dar und sollte in großen placebokontrollierten Studien erforscht werden.