Medizinische Universität Graz Austria/Österreich - Forschungsportal - Medical University of Graz

Logo MUG-Forschungsportal

Gewählte Publikation:

Wallner, M.
Funktionelle und toxische Effekte von Istaroxime im humanen Myokard
Doktoratsstudium der Medizinischen Wissenschaft; Humanmedizin; [ Dissertation ] Medical University of Graz; 2014. pp. 100 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Knez Igor
Pieske Burkert Mathias
von Lewinski Dirk
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Zur Behandlung von sowohl systolischer als auch diastolischer Herzinsuffizienz, vor allem in der akuten kardialen Dekompensation, kommen häufig positiv inotrope Substanzen zum Einsatz. Istaroxime ist eine neue Substanz mit einem dualen Wirkmechanismus. Zum einen wird die Natrium-Kalium ATPase (NKA) gehemmt und zum anderen die Sarcoendoplasmatische Reticulum Ca2+-ATPase (SERCA) stimuliert. Verglichen mit den altbewährten NKA Inhibitoren, wie zum Beispiel Strophanthidin, gibt es wenige Erkenntnisse über die funktionellen Effekte von Istaroxime im gesunden und insuffizienten humanen Myokard. Methode: Um die funktionellen Effekte von Istaroxime zu untersuchen, wurden atriale und ventrikuläre Trabekel von gesunden, normalen Herzen und rechtsventrikuläre Trabekel von Kindern mit Fallot’scher Tetralogie (ToF) verwendet. Letzteres stellt ein einzigartiges diastolisches Herzinsuffizienz-Modell dar. Ergebnisse: Die funktionellen Effekte von Strophanthidin und Istaroxime waren im humanen atrialen und im nicht insuffizienten ventrikulären Myokard ähnlich und zeigten keinen statistisch signifikanten Unterschied. Im ToF Modell zeigte Strophanthidin und Istaroxime einen positiv inotropen dosisabhängigen Effekt, mit einem Maximum bei 0.3µmol/l. In allen drei Gewebearten unterschieden sich die beiden Substanzen weder bezüglich der diastolischen Kraft noch bezüglich der RT50%. Die maximal entwickelte Kraft in den ToF Trabekeln war allerdings in der Istaroxime Gruppe signifikant höher verglichen mit der Strophanthidin Gruppe (283 ± 26% von Lmax vs. 186 ± 21% von Lmax, p=0.009). In den atrialen und ventrikulären Trabekeln wurde dieser Unterschied nicht beobachtet. Sowohl die diastolische Kraft als auch die RT50% unterschieden sich zwischen den beiden Gruppen nicht. Im ToF Modell für diastolische Dysfunktion zeigte Istaroxime einen signifikant höheren maximalen inotropen Effekt verglichen mit Strophanthidin. Konklusion: Eine kombinierte NKA Blockade und SERCA Aktivierung könnte bei der Behandlung diastolischer Funktionsstörungen positive Wirkungen entfalten.

© Med Uni Graz Impressum