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Granitz, E.
Hoher versus niedriger ABI als Prognoseparameter für kardiovaskuläre Ereignisse bei Patienten/Patientinnen mit PAVK
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 63
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Brodmann Marianne
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Hackl Gerald
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- Abstract:
- Hintergrund: Die Berechnung des Ankle Brachial Index (ABI) nimmt in der Diagnostik der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK) einen hohen Stellenwert ein. Ein erniedrigter ABI korreliert mit der kardiovaskulären Morbidität und Mortalität bei Patienten/Patientinnen mit PAVK und dient der Abschätzung des kardiovaskulären Risikos sowie der Verlaufsbeurteilung der PAVK. Im Rahmen dieser wissenschaftlichen Arbeit wurde untersucht, ob auch ein normaler bzw. hoher ABI als Prädiktor für das Entwickeln eines kardiovaskulären Ereignisses bei Patienten/Patientinnen mit PAVK anzusehen ist.
Methoden: Es erfolgte eine retrospektive Erhebung des ABI zu einem bereits vorliegenden Studienkollektiv, welches aufgrund einer chronischen peripheren arteriellen Verschlusskrankheit im klinischen Stadium II b nach Fontaine, an der klinischen Abteilung für Angiologie, hinsichtlich des Entwickelns einer Restenose sowie eines kardiovaskulären Ereignisses (Reintervention, kardiovaskulärer Tod, Myokardinfarkt, Insult) über neun Jahre beobachtet wurde. Um die unterschiedlichen ABI Werte miteinander vergleichbar zu machen, erfolgte eine Einordnung der Patienten/Patientinnen anhand des erhobenen ABI Wertes in eine von fünf Gruppen (Gruppe 1: <0,5; Gruppe 2: 0,5-0,74; Gruppe 3: 0,75-0,89; Gruppe 4: 0,9-1,29; Gruppe 5: =1,3).
Ergebnisse: Es wurden insgesamt 129 Patienten/Patientinnen zur statistischen Analyse herangezogen (92 Männer und 37 Frauen). Während des Beobachtungszeitraumes wurde bei 83,7% der Patienten/Patientinnen ein kardiovaskuläres Ereignis verzeichnet. Es zeigte sich ein signifikanter Unterschied zwischen den fünf Vergleichsgruppen. Dabei wurden in Gruppe 4 signifikant häufiger Beinamputationen (p=0,003) im Vergleich zu den anderen Gruppen beobachtet. Hinsichtlich der anderen kardiovaskulären Ereignisse bestanden keine signifikanten Unterschiede zwischen den Vergleichsgruppen.
Konklusion: Im vorliegenden Patienten/Patientinnenkollektiv ging ein normaler ABI mit einem signifikant erhöhten Risiko für Beinamputationen einher. Somit sollten Knöchelarmdruckindexmessungen auch bei Vorliegen von normalen ABI-Werten immer unter Berücksichtigung der vorliegenden Klinik interpretiert werden.