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Stadler, D.
Langzeitverlauf bei Patienten mit arrhythmogener rechtsventrikulärer Kardiomyopathie und implantiertem Kardioverter-Defibrillator
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 90 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Lercher Peter
Pieske Burkert Mathias
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Die arrhythmogene rechtsventrikuläre Kardiomyopathie ist ein Krankheitsbild, bei dem es zu einer progredienten Umwandlung, primär des rechtsventrikulären Myokards, in fettig-fibröses Ersatzsubstrat kommt. In 50% der Fälle ist eine Genmutation der desmosomalen Proteine nachweisbar. Die Prognose der Erkrankung wird hauptsächlich durch Kammertachykardien und das Auftreten eines plötzlichen Herztodes (SCD) bestimmt. Vorrangiges Behandlungsziel ist daher die Prävention des SCD. In Abhängigkeit des Risikoprofils ist die Therapie der Wahl die Implantation eines Kardioverter-Defibrillators (ICD). Durch die fortschreitenden myokardialen Umbauprozesse besteht jedoch die Gefahr einer unzureichenden Erkennung (Sensing) von Kammertachykardien bzw. Kammerflimmern im Langzeitverlauf mit folglich fehlender ICD Therapieabgabe. Das Ziel dieser retrospektiven Untersuchung war die Beurteilung der Stabilität rechtsventrikulärer elektrodenbezogener Messparameter im Langzeitverlauf. Methoden: Alle Patienten, denen ein ICD implantiert wurde und die in weiterer Folge an der Klinischen Abteilung für Kardiologie der Medizinischen Universitätsklinik Graz nachgesorgt wurden, wurden für dieses Studienprojekt evaluiert. Jene Patienten mit implantiertem ICD und gesicherter ARVC wurden anschließend hinsichtlich demographischer Daten, elektrodenbezogener Messwerte des ICD im Langzeitverlauf analysiert. Ergebnisse: Bei 21 Patienten (12 männlich) wurde aus sekundär- bzw. primärprophylaktischer Indikation ein ICD implantiert. Das Alter der Patienten betrug 45 ± 16 Jahre. 11 Patienten hatten im EKG ein inkomplettes oder komplettes Rechtsschenkelblockbild, die mittlere QRS Dauer betrug 117 ± 33 ms. Die postoperativen Messwerte waren: R-Welle 9,5 ± 5.5 mV, Impedanz 669 ± 0,6 O und die Reizschwelle 0.7 ± 0,6 V. In einem Nachbeobachtungszeitraum von 9,3 ± 5,3 Jahren (Spanne 1,5 – 22,5 Jahre) gab es keine signifikante Änderung der Impedanzwerte. Die Reizschwellenwerte zeigten einen nicht signifikanten Anstieg (p = 0.076), die R Welle reduzierte sich von 10,6 ± 6,0 mV 3 Monate nach der ICD Implantation auf 8,9 ± 6,8 mV im Langzeitverlauf (p = 0.01). Ventrikuläres Undersensing wurde in keiner der dokumentierten anhaltenden und nicht anhaltenden Kammertachykardien beobachtet. Diskussion und Schlussfolgerung: Im untersuchten Patientenkollektiv zeigte sich im Langzeitverlauf eine signifikante Abnahme des rechtsventrikulären Sensings, jedoch ohne klinische Relevanz. Fehlwahrnehmungen, bzw. ventrikulärer Arrhythmien wurden nicht beobachtet, eine Revision der rechtsventrikulären Sonde aufgrund ventrikulären Undersensings war bei keinem der 21 Patienten erforderlich.

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