Gewählte Publikation:
Kostolaniova, L.
Mekoniumtransportstörung bei extremen Frühgeborenen. Ist die Abdomen-Röntgenaufnahme ein Indikator für die chirurgische Therapie?
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 88
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
-
Schober Peter
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung
Der Fortschritt in der Perinatalmedizin hat dazu geführt, dass sich die Überlebensrate von Frühgeborenen stark erhöht hat. Allerdings treten bei diesen Frühgeborenen bestimmte Erkrankungen aufgrund der Unreife der meisten Organe auf. Ein häufiges Krankheitsbild stellt die Mekoniumtransportstörung dar. Nicht selten führt sie zu einem Ileusbild, welches in manchen Fällen eine chirurgische Therapie benötigt. Die oft schwere chirurgische Entscheidung wird aufgrund klinischen, laborchemischen und radiologischen Parametern getroffen. In den letzten Jahren wurde nach Methoden gesucht, um diese Entscheidung zu erleichtern.
Material und Methoden
In dieser Studie wurde anhand von 152 Fällen retrospektiv erfasst, ob es eine Korrelation zwischen dem Durchmesser der maximal dilatierten Darmschlinge und chirurgischen und/oder konservativen Behandlungen gibt. Es wurden alle anamnestischen und problembezogenen Daten von Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht unter 1500 g, bei denen zwischen 2002 und 2010 eine Mekoniumtransportstörung diagnostiziert wurde, analysiert. Des weiteren wurden alle aufgenomennen Röntgenbilder vermessen und in eine Beziehung mit der Therapiewahl, Diagnose und Mortalität gestellt.
Ergebnisse
21 Patienten wurden operiert und 11 Patienten sind verstorben. Verstorbene Patienten zeigten unabhängig von der Therapiewahl den kleinsten mittleren Durchmesser der
maximal dilatierten Darmschlinge von 8,75 mm. Der höchste mittlere Durchmesser von 13,6 mm wurde bei den Patienten, die operiert wurden und überlebt haben, festgestellt.
Diskussion
Die verstorbenen Kinder zeigten unabhängig von der Therapiewahl ähnliche Ergebnisse bezüglich des Geburtsgewichts und dem Durchmesser der maximal dilatierten
Darmschlinge. Ein nicht zu erwartendes Ergebnis zeigte der Vergleich zwischen den operierten Patienten, die verstorben sind und den operierten Patienten, die überlebt haben. Hier zeigten die verstorbenen Frühgeborenen eine geringere Dilatation des Darmes im Gegensatz zu den Frühgeborenen, die überlebt hatten. Dies erklären wir uns durch das niedrige Geburtsgewicht und eine erhöhte Komorbidität der verstorbenen Frühgeborenen.