Medizinische Universität Graz Austria/Österreich - Forschungsportal - Medical University of Graz

Logo MUG-Forschungsportal

Gewählte Publikation:

Sereinig, S.
Vertiefte Analyse zur Beurteilung der beschleunigten Insulinwirkung mit dem Sprinkler Konzept
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 69 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Korsatko Stefan
Altmetrics:

Abstract:
Material und Methoden: Die Studie wurde als monozentrische, kontrollierte, rando-misierte Studie im Cross-over Design durchgeführt. Mit Hilfe der euglykämischen Glukose-Clamp Technik wurde an 12 Probanden/Probandinnen untersucht, ob die disseminierte Injektion mehrerer Insulindepots (9x2 IE) zu einer Änderung der phar-makokinetischen und pharmakodynamischen Eigenschaften des kurzwirksamen Insulinanalogons Insulin Aspart führt. In zwei Clamp-Visiten wurde ein vorgegebenes Insulinvolumen (18 IE) entweder einmalig mit 18 IE oder zeitgleich jeweils zwei IE Insulin Aspart an neun Injektionsstellen verabreicht. Die simultane Injektion (9x2 IE) sollte den Wirkmechanismus einer so genannten Sprinkler-Nadel nachahmen. Vertiefte Analyse: Während der Erstellung dieser Arbeit wurden bereits 2013 durch Mader et al [39] die Studienergebnisse veröffentlicht. In der vertieften Analyse wurden die AUCGIR/INS (Fläche unter der Kurve) der ersten 80 Minuten sowie nach 180, 300 und 480 Minuten und bis zum Erreichen der maximalen GIR bzw. Insulinkonzentration berechnet. Um die tatsächliche Pharmakokinetik und Pharmakodynamik abzuschätzen, wurde die AUCGIR0-infinity und AUCINS 0-infinity berechnet. Die Berechnung der Flächenschnittpunkte der AUCGIR und AUCINS und eine grafische Darstellung der Insulinresorption waren ebenfalls Gegenstand der vertieften Analyse. Ergebnisse: Innerhalb der ersten 80 Minuten nach Injektion des Studieninsulins konnten signifikante Unterschiede in der AUCGIR und AUCINS, mit Vorteil für die disseminierte Verabreichungsstrategie, festgestellt werden. Die Zeit um die maximale Glukosekonzentration zu erreichen war für die 9x2 IE-Strategie kürzer. Der Wirkeintritt erfolgte bei der disseminierten Verabreichung früher. Die gesamte Wirkdauer war nach Injektion an mehreren Injektionsorten kürzer als bei der Einmalgabe. Durch die Berechnung der AUC0-infinity wurden keine weiteren Unterschiede aufgezeigt. Die Flächenschnittpunkte zeigten, dass die Flächen AUCGIR und AUCINS primär in der 9x2 IE Gruppe größer waren. Conclusio: Die Verteilung des Insulinvolumens auf mehrere Injektionsorte führte zu einer initialen Beschleunigung der pharmakodynamischen und –kinetischen Effekte, vermutlich durch eine gesteigerte Insulinresorption. Die vertiefte Analyse zeigte, dass sich der Gesamteffekt nach ca. vier Stunden ausglich. Der Trend zu einer höheren Gesamtresorption und –wirkung der nicht-disseminierten Applikationsstrategie konnte durch die Berechnung bis unendlich nicht bestätigt werden. Die positiven Effekte der disseminierten Strategie sollten in weiteren entsprechenden Studien auf ihre klinische Relevanz untersucht werden.

© Med Uni Graz Impressum