Selected Publication:
Kronberger, B.
Sportmedizinische Diagnostik bei jugendlichen Leistungssportlern. Feststellung der individuellen Leistungsgrenze mittels Spiroergometrie unter besonderer Berücksichtigung von EKG-Endstreckenveränderungen.
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 77
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Kerbl Reinhold
- Altmetrics:
- Abstract:
- Bei regelmäßigen sportmedizinischen Leistungstests an jugendlichen Sportlern des „Nordischen Ausbildungszentrums Eisenerz“ ergaben sich klinische Hinweise, dass, bei zunehmender körperlicher Belastung, im EKG Änderungen in der Amplitude des ST-Segments auftreten. Es wurde nun im Rahmen einer Pilotstudie durch eine retrospektive Auswertung vorliegender Daten aus Spiroergometrien untersucht, ob systematische Zusammenhänge zwischen den ST-Segment-Amplituden-Änderungen und laktatorientierten bzw. respiratorisch-orientierten Kenngrößen des aerob-anaeroben Übergangs bestehen.
Für die Auswertung lagen die Daten von 14 männlichen Sportlern vor, bei denen im Rahmen einer Fahrradergometrie nach dem üblichen kardiologischen Protokoll ein 12-Kanal-EKG, spiroergometrische Größen und die Laktatkonzentration erhoben wurden. Als metabolisch orientierte Kenngrößen des aerob-anaeroben Übergangs (ÄAÜ) wurden die Belastungswerte bei einer Laktatkonzentration von 2 mmol/l („aerobe Schwelle“ AS) bzw. 4 mmol/l („anaerobe Schwelle“ ANS) und als respiratorische Kenngrößen des ÄAÜ das Minimum des Atemäquivalents für O2 (min_EQO2 – VT1) bzw. das Minimum des Atemäquivalents für CO2 (EQCO2 – VT2) herangezogen. Für die Kenngröße, abgeleitet aus der Amplitude des ST-Segments (A-ST-Seg.), wurde eine quadratische Regression an den Verlauf der A-ST-Seg. angepasst und deren Minimum analytisch bestimmt.
Alle Kennwerte wurden einander gegenübergestellt und ein WILCOXON-Test zur Hypothesenprüfung sowie eine Regressions- und eine Bland-Altman-Analyse zum Zwecke des Methodenvergleichs durchgeführt.
Der WILCOXON-Test erbrachte eine Annahme der Null-Hypothese für den Vergleich der Kenngröße der A-ST-Seg. mit allen anderen Kenngrößen mit Ausnahme von AS und ANS auf dem p< 0,05 Niveau. Der Rang-Korrelationskoeffizient für die A-ST-Seg.-Kenngröße und allen untersuchten Kenngrößen lag zwischen ca. 0,4 und 0,6, statistisch sicherbar mit p<0,05 mit Ausnahme für EQO2. Die Bland-Altman-Analyse ergab den geringsten Bias gegenüber ANS bzw. AS (19,6 bzw. 34,2 W) der Betrag des Übereinstimmungsbereichs war für alle Kenngrößen vergleichbar.
Der Bias zwischen der A-ST-Seg.-Kenngröße und AS bzw. ANS ist für klinische Belange gut vertretbar, der Übereinstimmungsbereich weist jedoch eine hohe Breite auf.
Aus der Untersuchung kann die Schlussfolgerung gezogen werden, dass die Validität der A-ST-Seg.-Kenngröße mit gängigen Methoden zur Bestimmung des ÄAÜ gut vergleichbar ist, eine weiterführende Untersuchung an einem größeren Kollektiv wäre für detailliertere Aussagen sicherlich von Vorteil.