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Gewählte Publikation:

Lackner, B.
Zum Stellenwert des Ocular Response Analyzers bei Glaukompatienten: wesentliche zusätzliche Erkenntnisse?
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 45 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Faschinger Christoph
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Die korneale Hysterese von Augen mit Glaukom unterscheidet sich von der kornealen Hysterese gesunder Augen. Im Zuge dieser Studie wurden die viskoelastischen Hornhauteigenschaften mit dem Ocular Response Analyzer sowohl bei Glaukompatienten als auch bei gesunden Menschen gemessen. Ziel dieser Arbeit war es, die erhobenen Daten vergleichend mit der aktuellen Literatur zu diskutieren, um eventuell zusätzliche Erkenntnisse zu liefern, die die Anschaffung eines solchen Gerätes rechtfertigen würden. Methoden: Die Untersuchung mit dem ORA wurde an 60 Glaukompatienten (n=118 Augen) und an 55 Kontrollpatienten (n=105 Augen) durchgeführt. Gemessen wurden die korneale Hysterese (CH), der korneale Resistenzfaktor (CRF) und der Augeninnendruck (IOPg). Zusätzlich wurden Alter, Geschlecht, Krankheitsdauer, aktuelle Therapie und bisherige Operationen erfasst. Als Parameter für den Schweregrad des Glaukoms fungierte die mittlere Abweichung (MD) des Gesichtsfeldes (n=100 MD-Werte). Ergebnisse: Die korneale Hysterese betrug im Mittel 7,86 ± 1,76 mmHg in der Glaukomgruppe respektive 10,32 ± 1,77 mmHg in der Kontrollgruppe. Der Student T-Test für signifikante Unterschiede zweier Gruppen ergab, dass die korneale Hysterese bei Glaukompatienten signifikant (p<0,001) niedriger als bei gesunden Probanden war. Auch der korneale Resistenzfaktor der Glaukomgruppe war signifikant niedriger als jener der Kontrollgruppe. In dieser Studie konnte keine Abhängigkeit zwischen dem Stadium des Glaukoms und dem CH-Wert erfasst werden. Schlussfolgerung: Die Resultate stehen im Einklang mit der aktuellen Literatur. Die korneale Hysterese ist bei Glaukompatienten signifikant niedriger als bei gesunden Individuen. Niedrige CH-Werte sind als unabhängiger Risikofaktor für die Entstehung und die Progression eines Glaukoms zu werten. Durch die Erfassung der viskoelastischen Hornhauteigenschaften als Ergänzung zur etablierten Glaukomdiagnostik lässt sich eine genauere Risikostratifizierung des Glaukoms erstellen und somit auch die Therapie optimieren. Unter diesem Gesichtspunkt wäre eine Anschaffung dieses Geräts an einer Klinik durchaus begrüßenswert.

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