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Steinbacher, M.
Kurzzeiteffekt von Atemphysiotherapie (PEP-Maske) auf mittels „Multiple Breath Washout“ (MBW)-Technik gemessene Parameter zur Erfassung einer inhomogenen Belüftung bei PatientInnen mit zystischer Fibrose
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 70 [OPEN ACCESS]
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Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Eber Ernst
Pfleger Andreas
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Die zystische Fibrose ist durch eine progressive periphere Atemwegsdysfunktion charakterisiert. Es konnte gezeigt werden, dass der Lung Clearance Index, der während eines Mehrfachatemzugsverfahrens (= multiple breath washout, MBW) bestimmt wird, als Parameter der Ventilations-inhomogenität bei CF-PatientInnen eine höhere Sensitivität zur Erfassung der pulmonalen Erkrankung als konventionelle Lungenfunktionsmessmethoden aufweist. Fuchs et al. konnten 2010 keinen Effekt von Physiotherapie bei pädiatrischen CF-PatientInnen, weder für den LCI noch für die FEV1 nachweisen. {Fuchs et al. 2010 #12} Ziele: Wir untersuchten mit MBW und Spirometrie den Effekt von Atemphysiotherapie auf Jugendliche und Erwachsene mit der Erwartung, eine Verbesserung der Lungenfunktion zeigen zu können. Methoden: Die Ventilationsinhomogenität wurde mit Hilfe eines validierten offenen N2-MBW-Systems (Exhalyzer D und Spiroware 3.1, Eco Medics AG) bestimmt. Zwei bis drei erfolgreiche MBW-Messmanöver wurden, gefolgt von Spirometrie und Plethysmographie, vor und 30 Minuten nach standardisierter Atemphysiotherapie (PEP-Maske) durchgeführt. Resultate: 33 PatientInnen (mittleres Alter; Spannweite: 22,2 (7,3 - 43,7) Jahre) konnten die Messmanöver erfolgreich absolvieren. Vor der Physiotherapie betrug der mittlere LCI (Standardabweichung; Spannweite) 15,25 (3,7; 7,41 - 24,2), nach der Physiotherapie 15,12 (3,8; 7,14 - 22,39) (p = 0,738). Die tatsächliche Veränderung des LCI (Standardabweichung) betrug -0,13 (2,24) bei einer Spannweite von -4,84 bis 5,63. Die FEV1 (% Sollwert) (Spannweite) betrug vor Physiotherapie 69,5% (29,8 - 115,8), nach Physiotherapie 71,6% (33,9 - 119). Diskussion: Bei CF-PatientInnen mit mäßig schwerer bis schwerer Lungenerkrankung ist der Kurzzeiteffekt von Atemphysiotherapie auf den LCI individuell heterogen. Durch Rekrutierung von davor kaum belüfteten Lungenarealen mit unterschiedlichen Zeitkonstanten kann es zu einer Zunahme oder zu einer Abnahme des LCI kommen, was seinen diagnostischen Wert bei schwer kranken PatientInnen in Frage stellt.

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