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Platzer, V.
Warum werden bei der chronischen Herzinsuffizienz die empfohlenen Therapieformen nicht (in der empfohlenen Dosierung) verwendet?
Daten aus dem EuroHeart Failure Survey - longterm phase an der Kardiologie Graz.
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 52
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Ablasser Klemens
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Fruhwald Friedrich
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung:
Die Zahl der Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz steigt in der westlichen Welt stetig an. Die European Society of Cardiology (ESC) hat Richtlinien für die optimale Therapie der chronischen Herzinsuffizienz festgelegt, welche jedoch meist schwierig einzuhalten sind. Deshalb initiierte die ESC eine Studie, das EURObservational Research Programm (EORP), mit dem Ziel Informationen über die Gründe einer nicht Guideline konformen Therapie zu erhalten.
PatientInnen und Methodik:
Die Patienten (= 18 Jahre) wurden zu den Ambulanzzeiten (einmal/Woche) in der Herzinsuffizienzambulanz Graz gebeten an der Studie teilzunehmen. Nachdem sie eine Einverständniserklärung unterschrieben hatten, wurden anhand eines standardisierten Fragebogens sowohl die Patienten, als auch die behandelten Ärzte befragt. Des weiteren ist nach 12 Monaten ein Follow-up geplant.
Ergebnisse:
Zwischen Oktober 2011 und Juni 2012 haben 61 Patienten (11 weiblich, 50 männlich; mittleres Alter: 58 Jahre) an dieser Studie teilgenommen. 47 Patienten (77%) wurden mit ACE-Hemmern (ACEI) behandelt, 14 Patienten (23%) mit Angiotensin-Rezeptor-Blockern (ARB), 58 Patienten (95%) mit Beta-Blockern (BB) und 46 Patienten (75%) mit Mineralokortikoid-Rezeptor-Antagonisten (MRA). Von den 47Patienten, welche mit ACEI behandelt wurden, erhielten 13 (28%) die Zieldosis, während dies bei 12 (25%) Patienten aufgrund von symptomatischer Hypotonie nicht möglich war. Bei 6 von 14 Patienten (42%), die mit ARB therapiert waren, konnte die Zieldosis erreicht werden, 4 (29%) Patienten konnten wegen Hypotonie die optimale Dosis nicht erhalten. Von 58 Patienten, welche einen BB erhielten, konnte bei 15 Patienten (26%) die Zieldosis erreicht werden, während dies bei 12 Patienten (21%) aufgrund von Bradyarrhythmie und bei 13 Patienten (22%) aufgrund von symptomatischer Hypotonie nicht möglich war. Von 46 Patienten, die mit MRA therapiert wurden, konnten 14 (30%) die Zieldosis erhalten, während dies bei 8 Patienten (17%) aufgrund von Hyperkaliämie nicht der Fall war und bei 20 Patienten (44%) konnte kein spezieller Grund gefunden werden.
Schlussfolgerung:
Nur ein geringer Teil der Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz wird mit der, von der ESC festgelegten, Zieldosis therapiert. Dies kann in den meisten Fällen auf die typischen Nebenwirkungen der Medikamente zurückgeführt werden.