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Eberl, A.
POLYPHARMAZIE AM BEISPIEL DER CHRONISCHEN HERZINSUFFIZIENZ - Führt viel Therapie zu einem guten Outcome?
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 66
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Fruhwald Friedrich
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- Abstract:
- Hintergrund: Die Verordnung vieler Medikamente ist gerade bei der Herzinsuffizienz mit ihren vielen Substanzklassen ein großes Problem, das die Umsetzung der Therapieempfehlungen vor allem aufgrund diverser Komorbiditäten oft erschwert. Mittels der 1-Jahres-Daten der EuroHeart Failure Survey (EHFS) der ESC sollten die Therapieänderungen und das Outcome von Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz aufgezeigt werden.
Methoden: Die an der Kardiologie der Medizinischen Universität Graz in das EHFS inkludierten Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz wurden anhand ihrer Medikation bei der Basisuntersuchung, sowie nach 12±2 Monaten analysiert (Routineuntersuchung oder telefonische Kontaktaufnahme). Es wurde erhoben welche Substanzklassen am häufigsten verordnet und ob die empfohlenen Zieldosen erreicht wurden. Als Basis dienten die Empfehlungen der ESC aus dem Jahr 2008. Zur Evaluation des Outcome der Patienten wurden LV-EF, NT-proBNP, NYHA-Stadien und Rehospitalisierungsraten erhoben.
Resultate: Bei 61 eingeschlossenen Patienten (50m, 11w; mittleres Alter 58±13 Jahre) konnte letztendlich von insgesamt 54 ein Follow-up erhoben werden.
Sämtliche klinische Parameter verbesserten sich nicht signifikant, allein die Hospitalisierungsrate konnte von 25% im Jahr vor Einschluss in das Register auf 10% und damit signifikant gesenkt werden. Der Prozentsatz von ARBs stieg von 22 auf 26%, jener von MRAs stieg von 70 auf 81%. Hingegen sank der Prozentsatz bei der Betablockertherapie von 93 auf 91% und bei ACE-Hemmern von 78 auf 72%. Der Anteil der Deviceträger stieg von 43 auf 56%. Die von der ESC empfohlene Zieldosis wurde nur selten erreicht, am häufigsten bei den ARB‘s (20%), sowie bei den Betablockern (28,6%) und den MRA (27%). Bei den ACE- Hemmern erreichten 18% die von der ESC empfohlene Zieldosis.
Die häufigsten Gründe einer Dosisreduktionen oder eines Absetzens der Medikamente waren symptomatische Hypotonie und Hyperkaliämie.
Conclusio: Überraschenderweise wurden innerhalb eines Jahres alle Substanzklassen beinahe gleichermaßen häufig bis zur Zieldosis titriert, obgleich dies insgesamt dennoch selten passiert. Es wurde deutlich, dass durch zielgerichtete Anpassung der Medikation an jeden einzelnen Patienten kardiale Dekompensationen und damit einhergehende höhere Hospitalisierungsraten vermindert werden können. Insgesamt gibt es für die gesamte Herz-insuffizienztherapie weiterhin ausreichend Spielraum zur Optimierungen.