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Gewählte Publikation:

Stering, B.
Bestimmung von Normwerten der Gallensäuren im Serum bei Kindern und Jugendlichen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 66

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Jahnel Jörg
Stojakovic Tatjana
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Gallensäuren (GS) haben wichtige physiologische Funktionen im Menschen und können als „Biomarker“ für hepatische, intestinale und metabolische Erkrankungen herangezogen werden. Ziel dieser Arbeit war die Bestimmung von Referenzwerten der GS im Serum bei lebergesunden Kindern und Jugendlichen. Methodik: Bei insgesamt 194 Kindern im Alter von 0-19 Jahren, bei denen der enterohepatische Kreislauf nicht beeinträchtigt war, wurden mittels „high performance liquid chromatography-Tandem-Massenspektrometrie“ (HPLC-MS/MS) sowohl die Gesamt-GS als auch die unkonjugierten bzw. die mit Taurin- oder Glycin- konjugierten GS gemessen. Zur Messung herangezogen wurde Restblut von den Kindern, welches für die Routineblutuntersuchung nicht mehr benötigt wurde. Das Probenkollektiv wurde in 5 verschiedene Altersgruppen eingeteilt: 1. Altersgruppe 0-5 Monate (n=17); 2. Altersgruppe 6-24 Monate (n=13); 3. Altersgruppe 3-5 Jahre (n=22); 4. Altersgruppe 6-11 Jahre (n=44); 5. Altersgruppe >11 Jahre (n=98). Die statistische Berechnung erfolgte mittels SPSS und für die Bestimmung der Normwerte wurde ein 95%- Konfidenzintervall herangezogen. Ergebnisse: Die Konzentration der Gesamt-GS stieg ab dem Zeitpunkt der Geburt (1. Altersgruppe: 3,85 - 6,32 µmol/L) bis zu einem Alter von 6-24 Monaten (2. Altersgruppe: 6,61 - 9,43 µmol/L) kontinuierlich an und erreichte in dieser Altersgruppe ein Maximum. Danach konnte ein sukzessiver Abfall der Gesamt-GS (3. Altersgruppe 4,27 - 6,43 µmol/L; 4. Altersgruppe 3,61 - 5,14 µmol/L; 5. Altersgruppe 3,10 - 4,12 µmol/L) festgestellt werden. Die Gesamt-GS bei Kindern und Jugendlichen im Serum waren signifikant höher als bei Erwachsenen (0,28 - 6,50 µmol/L). Das GS-Profil zeigte anfänglich höhere Taurin-konjugierte-GS, ab dem 6. Lebensmonat nahmen jedoch die Glycin-konjugierten und freien GS zu. Schlussfolgerung: Die Normwerte der GS im Serum sind altersabhängig und variieren vor allem in den ersten Lebensjahren. Ab einem Alter von 11 Jahren entsprechen die GS-Normwerte jene der Erwachsenen.

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