Gewählte Publikation:
Lorenz, F.
Prävalenz und Antibiotikaresistenz von Escherichia coli in Spielplatzsandproben
Zahnmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 64
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Badura Alexandra
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Reinthaler Franz
- Altmetrics:
- Abstract:
- ZIEL: Das Ziel der vorliegenden Studie war eine Prävalenzerhebung von E. coli und coliformen Bakterien im Spielsand aus allen öffentlichen Kindersandspielplätzen in Graz. Außerdem wurden Zusammenhänge mit abiotischen Parametern untersucht. Alle E. coli Isolate wurden zudem hinsichtlich ihrer Antibiotikaresistenz getestet.
METHODIK: Im Juli 2013 wurden Proben von allen 45 öffentlichen Kindersandspielplätzen nach einer standardisierten Methodik entnommen. Die Proben wurden im mikrobiologischen Labor auf das Vorhandensein von E. coli und coliformen Bakterien untersucht, Keimzahlen wurden mittels Verdünnungsreihen errechnet. Statistische Zusammenhänge mit abiotischen Parametern wurden mit Korrelations- und Regressionsanalysen ermittelt. Das Resistenzverhalten der E. coli Isolate wurde mittels Vitek 2 (bioMérieux) und der Agardiffusionsmethode bestimmt.
ERGEBNISSE: In 22 (49%) von 45 untersuchten Sandspielplätzen konnten E. coli nachgewiesen werden. Der Mittelwert der errechneten Keimzahlen betrug 1,6 x 104CFU/100g Sand; in vier Proben gelang der Nachweis nach einem Anreicherungsschritt. Statistisch konnte ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Wassergehalt des Sandes und der Keimzahl für coliforme Bakterien nachgewiesen werden (p=0,01). Keine signifikanten Korrelationen wurden zwischen dem Nachweis von E. coli und den erhobenen abiotischen Parametern (z.B. Einzäunung, Verunreinigung…) gefunden. Insgesamt wurden 96 E. coli Isolate hinsichtlich ihres Resistenzverhaltens getestet, davon waren 18 (19%) resistent oder intermediär empfindlich gegen ein oder mehrere Antibiotika. Folgende Resistenzraten wurden ermittelt: Ampicillin: 12,5%; Piperacillin: 10,4%; Amoxicillin/Clavulansäure: 9,4%; Piperacillin/Tazobactam: 5,2%; Tetracyclin: 6,3%; Trimethoprim/Sulfmethoxazol: 6,3%; Cefuroxim: 3,1%; Moxifloxacin: 2,1%; Ciprofloxacin: 1%. Es wurden keine ESBL - Bildner gefunden.
SCHLUSSFOLGERUNG: Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit zeigen, dass öffentliche Sandspielplätze ein Reservoir für E. coli mit erworbener Antibiotikaresistenz darstellen; diese Keime wurden in unterschiedlichen Quantitäten nachgewiesen und könnten möglicherweise eine Infektionsquelle für spielende Kinder darstellen.