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Gross, S.
Die Bisphosphonat-assoziierte Osteonekrose des Kieferknochens und das Risikobewusstsein Bisphosphonat verschreibender Mediziner in den Bezirken Graz und Graz-Umgebung
Zahnmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 70
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Acham Stephan
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- Abstract:
- Zusammenfassung
Einleitung: Die Bisphosphonat-assoziierte Osteonekrose des Kieferknochens (BRONJ) ist eine seltene, jedoch schwerwiegende Nebenwirkung der medikamentösen Therapie mittels Bisphosphonaten (BP). Die Therapie dieser Erkrankung gestaltet sich als schwierig und eine Heilung ist häufig nicht möglich. Aus diesem Grund ist das Risikobewusstsein jener Mediziner, welche BP verordnen von besonderer Bedeutung. Diese Ärzte können durch das Veranlassen präventiver Maßnahmen, maßgeblich zur Verhütung der BRONJ beitragen. Eine Vergleichsstudie zum Risikobewusstsein der BP verschreibenden Fachärzte bezüglich der BRONJ wurde an der Universität Basel durchgeführt.
Material und Methoden: Insgesamt wurden 725 Allgemeinmediziner und Fachärzte der Gynäkologie, der Inneren Medizin, der Urologie, der Orthopädie und der Unfallchirurgie aus den Bezirken Graz und Graz-Umgebung zum Thema BRONJ und zu präventiven Maßnahmen befragt. Die Befragung fand via Internet in digitaler und anonymisierter Form statt.
Ergebnisse: Die Rücklaufquote betrug 22,5%. Insgesamt nahmen 163 Mediziner an der Studie teil. 86,2% aller BP verordnenden Fachärzte gaben an die Osteonekrose des Kiefers als Nebenwirkung der BP-Therapie zu kennen. 27,7% aller befragten Fachärzte, welche BP verordnen führen selbst eine enorale Untersuchung vor Beginn der Therapie durch. 20% überweisen ihre Patienten zu einer zahnärztlichen Untersuchung vor dem Behandlungsbeginn. 63,1% nennen die zahnärztliche Implantation, 56,2% die Extraktion eines Zahnes als Risikoeingriff in Verbindung mit einer BP-Therapie.
Diskussion: Der Anteil der BP verordnenden Ärzte unter den Befragten ist hoch. Auch der Bekanntheitsgrad der BRONJ scheint hoch zu sein. Gleichzeitig besteht jedoch Unsicherheit bezüglich der Einstufung des Risikos für eine BRONJ sowie der zahnärztlichen Risikoeingriffe während einer BP-Therapie. Außerdem werden präventive Maßnahmen zur Verhütung der BRONJ nur von einen Viertel der befragten Fachärzte veranlasst.
Schlussfolgerung: Die Maßnahmen zur Prävention der BRONJ werden häufig von jenen Fachärzten, welche BP-Behandlungen einleiten, vernachlässigt. Zwischen den Ergebnissen der hier vorliegenden Studie und der schweizerischen Vergleichsarbeit zeigen sich keine bedeutenden Unterschiede.