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Selected Publication:

Adilovic, I.
Stufenplan der Hochdrucktherapie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 57 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Beubler Eckhard
Altmetrics:

Abstract:
Die arterielle Hypertonie ist weltweit als eine der bedeutsamsten Erkrankungen zu sehen und wird auf Grund ihrer oftmals symptomlosen Verlaufsform häufig erst dann erkannt, wenn Komplikationen auftreten. Definiert wird sie als eine Erkrankung des Gefäßsystems, die zu einer dauerhaften Blutdruckerhöhung von über 140/90 mmHg führt. Die arterielle Hypertonie ist einer der Hauptrisikofaktoren für koronare Herzerkrankungen, chronische Herzinsuffizienz, Schlaganfall und chronische Niereninsuffizienz. Daher ist das Hauptziel der antihypertensiven Therapie nicht nur die Senkung des Blutdrucks unter 140/90 mmHg, sondern vielmehr die Reduktion des kardiovaskulären Risikos sowie die Minimierung anderer Risikofaktoren und die Behandlung ihrer Begleiterkrankungen. Da nichtmedikamentöse Maßnahmen, die sich in erster Linie auf Lebensstiländerungen wie Gewichtsreduktion, regelmäßige körperliche Betätigung oder Senkung des Alkoholkonsums beziehen, in vielen Fällen für eine effektive Senkung des Blutdrucks nicht ausreichen, ist eine medikamentöse Therapie häufig unverzichtbar. Diese erfolgt nach einem Stufenplan der die Mono- und Kombinationstherapie mit ACE-Hemmstoffen, ß-Adrenozeptorenblockern, Calciumantagonisten, Diuretika und AT1-Rezeptor-Antagonisten umfasst. Zu Beginn jeder Therapie sollte eine Monotherapie angestrebt werden, die bei jüngeren PatientInnen die Behandlung mit Betablockern oder Diuretika und bei älteren PatientInnen (ab dem 55. Lebensjahr) mit Calciumantagonisten oder ACE-Hemmstoffen vorsieht. Je nach Schweregrad der Hypertonieform, dem Gesundheitszustand der HypertonikerInnen sowie dem kardiovaskulärem Risiko kann die Therapie auch mit einer niedrig dosierten Kombinationstherapie eingeleitet werden. Wird der Zielblutdruck nicht erreicht, kann durch sinnvolles ergänzen beziehungsweise austauschen von einem oder mehreren Wirkstoffen die Therapie optimal auf die PatientInnen abgestimmt werden. Hierbei sind sowohl Zweier- als auch Dreierkombinationen möglich. Beispielsweise kann eine Zweierkombination aus einem Diuretikum und einem Betablocker oder Calciumantagonisten oder ACE-Hemmstoffen bestehen und eine Dreierkombination aus einem Diuretikum, einem ACE-Hemmstoff und einem Calciumantagonisten. Die Einstellung der Medikation muss individuell erfolgen und richtet sich nach Wirksamkeit und Nebenwirkungsprofil. Es hat sich gezeigt, dass die Anwendung einer Kombinationstherapie die Wahrscheinlichkeit erhöht, den Blutdruck dauerhaft zu senken und dass diese dazu beiträgt, kardiovaskulären Ereignissen vorzubeugen. Ein weiterer positiver Effekt ist die Steigerung der Compliance, die neben der optimalen medikamentösen Einstellung einen der wesentlichsten Faktoren zum Erfolg der Therapie darstellt.

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