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Gewählte Publikation:

Lehki, B.
Subkutane Bolusgabe mit Insulinpumpe bei Patienten mit Typ 1 Diabetes: Auswirkung der Boluslänge auf die Pharmakokinetik von schnell wirksamem Insulin
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 111 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Pieber Thomas
Regittnig Werner
Altmetrics:

Abstract:
Um die Essens-bezogene Insulinsekretion zu imitieren, kann eine Insulinpumpe Insulin mit einer höheren Rate (Bolus) über eine relativ kurze Zeitspanne (Boluslänge) abgeben. Die derzeit am Markt befindlichen Insulinpumpenmodelle unterscheiden sich jedoch sehr stark hinsichtlich der gewählten Boluslängen (z.B., Insulinpumpe der Firma Animas: 2 Sekunden für eine Insulineinheit; Insulinpumpe der Firma Medtronic: 40 Sekunden für eine Einheit). An der Medizinischen Universität Graz wurde deshalb in einer Studie der Einfluss der Boluslänge auf die subkutane Absorption von schnell wirksamem Insulin untersucht. Hierfür wurden bei 20 Typ 1 Diabetikern jeweils zwei Camp-Experimente durchgeführt und dabei in randomisierter Abfolge ein subkutaner Insulinbolus (15 Einheiten des Insulin Lispro) über eine Boluslänge von 30 Sekunden (kurzer Bolus mit Animas IR2020 Pumpe) oder einer über eine Boluslänge von 10 Minuten (langer Bolus mit Medtronic Minimed Paradigm 512 Pumpe) abgegeben. Ziel der vorliegenden Diplomarbeit war es, im Rahmen dieser Studie die pharmakokinetische Analyse durchzuführen. Zunächst wurde eine ELISA-Methode für die Messung der Blutplasmakonzentration des in der Studie verabreichten Insulin-Lispro etabliert und validiert. Die Insulinkonzentrationen wurden dann für 880 während der Camp-Experimente abgenommenen Plasmaproben mittels dieser ELISA-Methode bestimmt. In der anschließenden Datenanalyse wurden die gemessenen Insulinkonzentrationsverläufe graphisch dargestellt und pharmakokinetische Parameter abgeleitet und statistisch verglichen. Der statistische Vergleich zeigte, dass bei jenen pharmakokinetischen Parametern, die den Insulinkonzentrationsverlauf während der ersten 60 Minuten nach der Bolusgabe erfassen, die Unterschiede zwischen den mittleren Parameterwerten für den kurzen Bolus und denen für den langen Bolus signifikant waren. Daraus kann geschlossen werden, dass die Boluslänge eine substantielle, klinisch relevante Auswirkung auf die subkutane Absorption von schnell wirksamen Insulin hat. Um eine einheitlich hohe Qualität bei der Diabetestherapie mit Insulinpumpe zu erreichen, wird daher empfohlen, die Boluslängen der Pumpen auf 1-5 Sekunden pro Insulineinheit zu standardisieren. Gefördert durch das EU-Project „Artificial Pancreas at Home (AP@home)“, Projektnummer 47138, www.apathome.eu.

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