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Gewählte Publikation:

Koren, M.
Bestimmung von Anti-Infliximab-Antikörpern bei Kindern und Jugendlichen mit chronisch-entzündlicher Darmerkrankung und Infliximab Therapie.
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 49 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Hauer Almuthe
Jahnel Jörg
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Eine Therapieoption bei kompliziertem Morbus Crohn (MC) stellen TNF-¿-Blocker wie Infliximab (IFX; Remicade®) dar. In einigen Fällen wird nach primär gutem Ansprechen ein bisher ungeklärter Wirkverlust von IFX beobachtet, wobei die Bildung von Antikörpern gegen IFX (¿antibodies to IFX¿; ATI) eine Rolle spielen könnte. Ziel dieser Arbeit war es, ATI im Serum von Kindern und Jugendlichen mit IFX-Therapie mit oder ohne sekundärem IFX-Wirkverlust nachzuweisen. Die Daten der Arbeit sollen die Grundlage für künftige, prospektive Studien sein, welche Antikörper gegen TNF-¿-Blocker als frühzeitige Marker für Wirkverluste dieser Medikamente etablieren könnten. Methoden: Eingeschlossen wurden Jugendliche mit MC, die aufgrund des Schweregrades der Grunderkrankung eine Therapie mit IFX erhielten, wobei eine Patientin noch IFX-naiv war und somit auch als Kontrolle diente. Alle PatientInnen wurden am GPGE (Gesellschaft für Pädiatrische Gastroenterologie und Ernährung)-Weiterbildungszentrum für pädiatrische Gastroenterologie, Hepatologie und Ernährung der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde Graz betreut. Im Rahmen von Kontrolluntersuchungen wurden Serumproben unabhängig von der Aktivität der Grunderkrankung und jeweils vor der IFX-Gabe teils einmal, teils auch mehrmals entnommen. Mit Hilfe eines ELISA-Kits wurden die Serum-ATI-Konzentrationen bestimmt. Die Ergebnisse wurden mit klinischen Daten und Laborwerten (u.a. Beschwerdeprofile, aktuelle Medikation etc.) verglichen. Ergebnisse: Die Studienpopulation bestand aus 9 PatientInnen im Alter von 12 bis 18 Jahren (w:m = 7:2). Im Durchschnitt wurden 1-3 Messungen pro PatientIn durchgeführt, sodass insgesamt 20 Messungen erfolgten. Von den 9 PatientInnen hatten 3 einen Wirkverlust auf IFX, 5 waren in Remission und eine Patientin war IFX-naiv. Insgesamt wurden bei 5 PatientInnen positive ATI gemessen. 3 ATI-positive PatientInnen zeigten einen klinischen Wirkverlust, bei den 2 anderen PatientInnen wurde keine erneute Krankheitsaktivität beobachtet. Alle 4 ATI-negativen PatientInnen waren klinisch in Remission. Diskussion: PatientInnen unter IFX-Therapie können ATI entwickeln, die mit Hilfe eines ELISA-Kits nachweisbar sind. Alle PatientInnen mit IFX-Wirkverlust hatten ATI im Serum, jedoch zeigten auch PatientInnen ohne Wirkverlust positive ATI. Nachgewiesene ATI wiesen daher nicht automatisch auf einen Wirkverlust des Medikaments hin. Längerfristige Beobachtungen sind notwendig, um festzustellen, ob ATI als prädiktive Faktoren für einen drohenden Wirkverlust angesehen werden können.

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