Gewählte Publikation:
Kraigher-Krainer, N.
Erfassung der sehleistungsbezogenen Lebensqualität bei PatientInnen mit Netzhautzentralarterienverschluss..
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 94
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Rabensteiner Dieter Franz
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Weger Martin
- Altmetrics:
- Abstract:
- ZUSAMMENFASSUNG
Einleitung: Der retinale nicht-arteriitische Zentralarterienverschluss (NA-ZAV) stellt ein relativ seltenes Krankheitsbild dar. Dieser geht jedoch mit potentiell erheblichen Visusverlusten und Gesichtsfelddefekten einher. Zurzeit gibt es keine evidenzbasierten Therapieoptionen. Die Auswirkung eines NA-ZAV auf die sehleistungsbezogene Lebensqualität wurde bisher nicht erhoben. Ziel dieser Studie war es daher, die sehleistungsbezogene Lebensqualität von Patienten mit NA-ZAV zu untersuchen.
Methoden: Die sehleistungsbezogene Lebensqualität wurde mit Hilfe des National Eye Institute Visual Function Questionnaire (NEI-VFQ) in seiner validierten, deutschsprachigen 39 ¿ Item Version im Rahmen persönlicher Interviews erfasst. Die durchgeführte Fall-Kontroll Studie umfasste 26 Patienten mit einseitigem, NA- ZAV sowie eine alters- und geschlechtsangepasste Kontrollgruppe mit ebenfalls 26 Personen.
Ergebnisse: Die NEI-VFQ-39 Gesamtpunktezahl war in der Gruppe der Patienten mit retinalem ZAV nach Bonferroni-Korrektur signifikant niedriger als in der Kontrollgruppe (pcorr < 0,001). Auch in den folgenden neun der insgesamt zwölf Subskalen des NEI-VFQ-39 waren die Scores in der Patientengruppe signifikant niedriger als in der Kontrollgruppe: Allgemeine Sehkraft (pcorr < 0,001), Peripheres Sehen (pcorr < 0,001), Nahsicht (pcorr < 0,001), Fernsicht (pcorr < 0,001), Ausübung sozialer Rollen (pcorr < 0,001), Abhängigkeit von anderen (pcorr < 0,001), soziale Funktionsfähigkeit (pcorr < 0,001), psychisches Befinden (pcorr < 0,001) und allgemeiner Gesundheitszustand (pcorr = 0,008).
Diskussion: Die Daten deuten darauf hin, dass Patienten mit NA-ZAV in ihrer mit dem NEI-VFQ erfassten sehleistungsbezogenen Lebensqualität im Vergleich zu einer Kontrollgruppe signifikant eingeschränkt sind.