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Gewählte Publikation:

Jelinek, R.
ASPIRIN - EIN JAHRHUNDERTMOLEKÜL Acetylsalicylsäure in Theorie und Praxis.
Humanmedizin; [ Diplomarbeit/Master Thesis ] Medical University of Graz; 2014. pp.56. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Beubler Eckhard
Altmetrics:

Abstract:
Das Arzneimittel und die Handelsmarke ¿Aspirin¿ beinhaltet den Wirkstoff Acetylsalicylsäure, der analgetische, antiphlogistische, antipyretische und antiaggregatorische Wirkungen besitzt. Das Medikament wird aufgrund seiner vielseitigen Wirkprofile vorwiegend zur Analgesie bei leichten Schmerzen, zur Behandlung schmerzhafter entzündlicher Erkrankungen, zur Fiebersenkung und zur Prophylaxe thromboembolischer Ereignisse eingesetzt. Die Acetylsalicylsäure ist ein Derivat der Salicylsäure, die aus Weidenrindenextrakten, die bereits in der Antike als Medizin eingesetzt wurden, isoliert werden konnte. 1897 wurde die Acetylsalicylsäure erstmals durch Felix Hoffmann in ihrer reinen Form hergestellt. Der Wirkmechanismus von Aspirin beruht auf der Hemmung der Cyclooxygenase. Daraus resultiert eine Produktionshemmung der Prostaglandin- und Thromboxan-Synthese, die für die gerinnungshemmenden, analgetisch-antiphlogistischen und antipyretischen Wirkungen verantwortlich sind. In niedriger Dosierung ist Aspirin heute wichtiger Bestandteil in der Risikosenkung und Präventionstherapie von Herzinfarkten und Schlaganfällen. Aspirin zeigt auch präventive antineoplastische Effekte bestimmter neoplastischer Erkrankungen, wie zum Beispiel kolorektaler Karzinome. Aufgrund der starken Nebenwirkungen einer langanhaltenden ASS-Therapie wird jedoch von dieser Indikation abgesehen. Die wichtigsten Nebenwirkungen der Acetylsalicylsäure sind gastrointestinale Blutungen und Hörschäden. Darüber hinaus hat sie toxische Effekte auf Nieren und Leber. Bei präpubertierenden Kindern mit Virusinfektionen besteht bei Aspirin-Gabe die Gefahr des Reye-Syndroms. Die Acetylsalicylsäure geht zahlreiche Interaktionen mit anderen Arzneimitteln ein. Antihypertensiva, gerinnungshemmende Arzneimittel, Glucocorticoide aber auch andere NSAR führen bei gleichzeitiger Gabe zu unerwünschten Wechselwirkungen. Heute wird Aspirin weltweit als Arzneimittel eingesetzt. Die Verwendung erfolgt dabei oftmals leichtfertig. Das vermeintlich harmlose Medikament ist aber gefährlicher als man denkt.

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