Gewählte Publikation:
Rothlauer, V.
Präoperative MRT der Brust zum lokalen Staging des Mammakarzinoms.
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 48
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Fuchsjäger Michael
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Lutfi Andre
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Die Magnetresonanztomographie (MRT) der Brust hat im Vergleich zu anderen bildgebenden Verfahren die höchste Sensitivität um ein Mammakarzinom nachzuweisen und wird im klinischen Alltag immer häufiger zum präoperativen Staging von Patientinnen mit Brustkrebs eingesetzt. Zusätzliche verdächtige Läsionen in der ipsilateralen und/oder kontralateralen Brust können präoperativ detektiert und in die Therapieplanung miteinbezogen werden.
Ziel: Ziel dieser retrospektiven Studie war es den potentiellen Mehrwert der präoperativen MRT der Brust zu den konventionellen bildgebenden Methoden (Mammographie, Mamma-Sonographie) zu definieren.
Material und Methoden: In die Studie eingeschlossen wurden Patientinnen mit neu diagnostiziertem Mammakarzinom oder DCIS aus den Jahren 2009 - 2012, bei denen vor der Operation sowohl Mammographie und Ultraschall, als auch MRT der Brust an der Universitätsklinik für Radiologie der Medizinischen Universität Graz durchgeführt wurden und ein histopathologischer Befund nach der Operation vorlag. Der Anteil an tumorfreien Resektionsrändern, die Häufigkeit von ipsilateralen und/oder kontralateralen verdächtigen Läsionen, die nur in der präoperativen MRT der Brust sichtbar waren, sowie der positive Vorhersage-Wert der präoperativen MRT der Brust wurden bestimmt.
Ergebnisse: Bei 21/30 Patientinnen (70%) erfolgte nach präoperativer MRT der Brust eine Resektion im Gesunden. In 9/30 Fällen (30%) wurde primär eine Mastektomie durchgeführt. 9/30 Patientinnen (30%) mussten ein weiteres Mal operiert werden, in 6/30 Fällen (20%) handelte es sich dabei um eine Mastektomie. Bei 13/30 Patientinnen (43%) konnten in der MRT der Brust verdächtige Läsionen dargestellt werden, die in den konventionellen bildgebenden Verfahren nicht sichtbar waren. 9/30 Patientinnen (30%) hatten in der MRT zusätzliche verdächtige ipsilaterale Läsionen, in 3/30 Fällen (10%) wurden zusätzliche verdächtige kontralaterale Läsionen diagnostiziert. Der positive Vorhersage-Wert der präoperativen MRT der Brust war 67%.
Schlussfolgerung: Die präoperative MRT der Brust ist eine hochsensitive Methode zur Detektion zusätzlicher maligner Läsionen bei Patientinnen mit neu diagnostiziertem Mammakarzinom. Eine generelle Empfehlung zum routinemäßigen Einsatz der präoperativen MRT der Brust kann bei derzeit nicht suffizienter Datenlage ¿ auch unsere Studie konnte keine Verbesserung des operativen Outcomes nachweisen ¿ jedoch nicht abgegeben werden.