Gewählte Publikation:
Brudniak, K.
Die Wirkung der Biologika in der Asthmatherapie
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 81
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Böhm Eva
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Heinemann Akos
- Altmetrics:
- Abstract:
- Zusammenfassung
Einleitung: Als Asthma bronchiale wird eine chronisch entzündliche Erkrankung der Atemwege bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine obstruktiv-reversible Ventilationsstörung, bei deren Pathogenese zahlreiche Entzündungszellen eine wichtige Rolle spielen. Mit einer Prävalenz von 5-10 % stellt Asthma bronchiale eine der häufigsten chronischen Erkrankungen weltweit dar. Zur Therapie des Asthma bronchiale gehören sowohl die medikamentöse Behandlung, bestehend aus einer bedarfsweisen Anfallstherapie und einer Langzeittherapie, als auch nicht pharmakologische Maßnahmen wie Allergenkarenz. Die Standardtherapie führt jedoch bei einem gewissen Anteil der PatientInnen, vor allem bei kortikosteroid-resistenten Asthmaformen, zu keinem ausreichenden Therapieerfolg. Daher erscheint eine genaue Klassifizierung der Asthma-Subtypen und die Suche nach gezielteren und spezifischeren Therapieoptionen mit Hilfe von Biologika sehr sinnvoll.
Methoden: Anhand einer Recherche in Lehrbüchern, Fachzeitschriften, Literaturdatenbanken und dem Internet sollen der aktuellste Stand der Asthmatherapie dargestellt und die neuesten Studien über die Asthmatherapie mit Biologika miteinander verglichen und erörtert werden.
Ergebnis: Die besten Ergebnisse zeigte bisher die Therapie mit Anti-IgE-Antikörpern. In mehreren Studien konnten signifikant niedrige Exazerbationsraten sowie eine Verbesserung der klinischen Symptomatik und der Lungenfunktion erreicht werden. Die Therapie mit Tumornekrosefaktor-alpha-Inhibitoren bewirkt ebenfalls einer Verbesserung der Asthmasymptomatik und der Lungenfunktion, sowie eine Verminderung der Atemwegshyperreaktivität. In Studien mit Anti-IL-13 monoklonalen Antikörpern und Anti-IL-9 monoklonalen Antikörpern wird eine signifikante Verminderung der Atemwegshyperreaktivität und der eosinophilen Entzündungen beschrieben. Die Anti-IL-5-spezifische Therapie führt zu einer Reduzierung der Lungeneosinophilie und der Anti-IL-4-Behandlung wird eine signifikante Reduktion von IgE im Serum und eine Verbesserung der Lungenfunktion zugeschrieben.
Conclusio: Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Anti-IgE monoklonale Antikörper die einzigen Biologika sind, die heute effektiv für die Therapie des moderaten bis schweren allergischen Asthmas eingesetzt werden können. Die klinische Wirksamkeit der anderen Biologika bei schweren, kortikosteroidresistenten Asthmaformen konnte bis jetzt nicht ausreichend bewiesen werden. Es zeigen sich jedoch positive Effekte wie eine Reduzierung der Atemwegshyperreaktivität, der Eosinophilie, eine Verringerung der Exazerbationen und eine Verbesserung der Lungenfunktion und der Asthmasymptomatik. Dies ist ein Hinweis dafür, dass Biologika bei verschiedenen Subtypen des Asthma bronchiale wirksam sein könnten. Eine genaue Phänotypisierung des Asthma bronchiale sowie eine klare Unterscheidung der Endotypen könnten hierfür von bedeutender Wichtigkeit sein, da diese Medikamente eine bemerkenswerte Variabilität in ihrer Wirkungsweise bei verschiedenen Asthmaformen aufweisen.