Gewählte Publikation:
Susitz, I.
Ermitteln des optimalen Designs für einen Bewegungssensor zur Warnung von Personen mit Blindheit oder starker Sehbehinderung vor Hindernissen
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 113
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
-
Leitinger Gerd
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Die Arbeit soll erheben, wie ein mobilitätsförderndes Hilfsmittel für Blinde und Sehbehinderte im Idealfall funktionieren soll und ob Bedarf für ein solches gegeben ist.
Methoden: Dazu wurden 24 Personen, deren Sehbehinderung im Laufe des Lebens aufgetreten ist, befragt. Zusätzlich wurde eine Literaturrecherche bezüglich häufiger Erblindungsursachen durchgeführt, um deren Auswirkungen und Komplikationen, die nicht unwesentlich für die Wahl des Hilfsmittels sind, zu kennen.
Ergebnisse: Es konnte ein großes Interesse der Befragten festgestellt werden, die zahlreiche Einsatzmöglichkeiten und Personengruppen, die einen Vorteil aus dem Gerät ziehen könnten, wussten. Die meisten Personen stellten sich das Gerät aus einem Anstecker bestehend vor, der durch Vibration warnt, sollte ein Hindernis in den Einflussbereich der Kamera gelangen. Dieser Bereich wurde von den meisten als die gesamte Vorderseite des Körpers in wählbarer Breite definiert. Einfache Bedienbarkeit und optimale Funktion waren für die Befragten äußerst wichtig.
Die Literaturrecherche ergab, dass vor allem ältere Personen von Neuerblindung betroffen sind, weshalb der Sensor dieser Personenklasse zugänglich gemacht werden sollte. Vor allem Ausfälle des peripheren Gesichtsfeldes beeinträchtigen die Orientierung.
Schlussfolgerung: Sollte eine Umsetzung des Sensors, wie von den Befragten gewünscht, möglich sein, ist sein Einsatz durchaus vorstellbar. Gegenüber anderen Hilfsmitteln hat er den Vorteil, nicht mit Ultraschall zu arbeiten und auch ohne Restsehen nutzbar zu sein. Die fehlende Warnung vor abwärtsführenden Stufen stellt einen Kritikpunkt dar. Eine Testphase, um die theoretischen Ergebnisse zu überprüfen, ist unumgänglich.