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Studencnik, G.
Wirbelsäulenkrümmungen und ihre Auswirkung auf schmerztherapeutische Verfahren: eine retrospektive anatomisch radiologische Untersuchung
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2013. pp. 99
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Ebner Franz
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Feigl Georg
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund:
Die Facettengelenksblockade wird sowohl unter optischer Kontrolle als auch mittels blinder Stichtechniken im Rahmen schmerztherapeutischer Verfahren durchgeführt. Die möglichen Auswirkungen auf die Genauigkeit zweier blinder Stichtechniken, die durch Krümmungen der Wirbelsäule hervorgerufen werden können, sind bis heute noch ungeklärt.
Material und Methodik:
Es wurden CT-Bilder von 49 Probanden, die unterschiedliche Grade der skoliotischen Wirbelsäule aufwiesen, erhoben und anhand der Cobb Winkel am Röntgenbild eine Gruppeneinteilung vorgenommen. Diese CT-Datensätze der Lendenwirbelsäule wurden retrospektiv vermessen und es konnte die dreidimensionale Stellung der einzelnen Wirbel und ihre Kippungen um die anatomischen Hauptachsen errechnet werden. Im Anschluss wurden mittels Vektorrechnung zwei in der Literatur gefundene blinde Stichtechniken (Tilcher 2007 vs Kupke 2012) mit zwei unterschiedlichen Querfingerbreiten (15 mm, 20 mm) simuliert und der Abstand zu einem zuvor definierten idealen Injektionspunkt am kaudalen Ende des Gelenksspalts ermittelt.
Ergebnisse:
Bezüglich der Genauigkeit der Methode konnten keine geschlechtsspezifischen Unterschiede festgestellt werden. Sowohl bei Männern, als auch bei Frauen zeigte sich mit zunehmenden Schwergrad der Skoliose eine Vergrößerung der mittleren radialen Abstände vom Injektionspunkt der blinden Stichtechniken zum idealen Injektionspunkt. Hierbei konnten bei der Methode nach Tilcher (2007) und einer angenommenen Querfingerbreite von 20 mm radiale Abstände bis zu 31,1 mm ermittelt werden.
Schlussfolgerung:
Mit zunehmenden Grad der Skoliose zeigt sich ein deutlich ansteigendes Risiko einer eventuellen Fehlpositionierung der Nadel und daraus folgenden Komplikationsmöglichkeiten, speziell in der Methode nach Tilcher.