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Gewählte Publikation:

Lepuschütz, A.
Vitamin D in der Schwangerschaft - Daten aus einer Allgemeinpraxis
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2013. pp. 78 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Lerchbaum Elisabeth
Obermayer-Pietsch Barbara
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Vitamin D [VitD] ist ein Hormon, das zu etwa 80% durch Sonnenlicht im Körper produziert wird. Es spielt nicht nur eine wichtige Rolle im Calcium-und Phosphathaushalt, sondern ist auch an vielen anderen Prozessen im menschlichen Körper, wie etwa der Immunabwehr, beteiligt. VitD-Mangel ist weltweit verbreitet und stellt vor allem in der Schwangerschaft ein nicht zu vernachlässigendes Problem dar. Ein zu niedriger VitD-Spiegel hat negative Auswirkungen auf Mutter und Kind; in welchem Ausmaß, ist noch Grundlage vieler Forschungsarbeiten. Methoden: Zwischen 2009 und 2012 wurde der 25-Hydroxyvitamin D [25OHVitD]-Spiegel von schwangeren Frauen im Rahmen der Mutter-Kind-Pass-Untersuchung [MKP-Untersuchung] in der Ordination für Allgemeinmedizin von Dr. Herbert Ederer in Weiz gemessen. Im prospektiven Teil der Studie wurden die Frauen zu einer neuerlichen 25OHVitD-Messung gebeten und ersucht, einen Fragebogen über allgemeine Gesundheitsdaten von Mutter und Kind auszufüllen. Resultate: Zur Zeit der MKP-Untersuchung hatten 36,2% der Frauen einen VitD-Mangel (<20 ng/ml), im prospektiven Teil der Studie hatten 29,2% 25OHVitD-Spiegel unter 20 ng/ml. Nur 20% der Frauen gaben an, sehr gut über VitD Bescheid zu wissen, jedoch empfanden alle Studienteilnehmerinnen VitD als sehr wichtig oder wichtig. Die Ausbildung der Patientinnen hatte Auswirkungen auf die Höhe des VitD-Spiegels. 18,2% nahmen die im Rahmen der MKP-Untersuchung verordnete VitD-Supplementation nicht wahr. Alle Frauen gaben ihrem Kind VitD-Tropfen, wobei 16% davon diese kürzer als ein Jahr verabreichten. Patientinnen mit VitD-Mangel hatten eine höhere Anzahl an Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen als Frauen mit ausreichendem VitD-Spiegel und sie gaben tendenziell schlechteres körperliches und psychisches Befinden an. Bei Frauen mit erniedrigten VitD-Werten zeigte sich ein höherer Body-Mass-Index [BMI] im Vergleich zu Frauen mit normalen VitD-Werten. Die Ergebnisse über einen Zusammenhang von Blutdruck und VitD waren nicht einheitlich. Schlussfolgerung: Es konnte im Untersuchungskollektiv gezeigt werden, dass ein VitD-Mangel jede dritte schwangere Frau betreffen kann und mit Gesundheitsproblemen assoziiert ist. Die VitD-Spiegel von zwei Dritteln der Frauen lagen unter den empfohlenen Normalwerten. Da dieser Mangel negative Auswirkungen auf die Gesundheit von Mutter und Kind hat, sollten der VitD-Spiegel routinemäßig vor bzw. zumindest in der Schwangerschaft gemessen, VitD supplementiert und Aufklärungsprogramme gestartet werden.

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