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Hammer, V.
Evaluierung von Stimmstörungen mittels Stimmstörungsindex (SSI) in Abhängigkeit von unterschiedlich ausgeprägtem Hörverlust
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2013. pp. 59 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Friedrich Gerhard
Hammer Georg
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Verbale Kommunikation unter Menschen ist alltäglich und scheinbar selbstverständlich. Bisher in der Literatur beschriebene Untersuchungen zeigten jedoch ausgeprägte Kommunikationsprobleme älterer Menschen aufgrund einer mehr oder weniger ausgeprägten Hörminderung. Aber auch rezidivierende Stimmprobleme wie Heiserkeit oder einfach eine zu leise Stimme wurden als Gründe genannt. Ziel dieser Pilotstudie war es bei Patienten mit einer Hörstörung mit einem einfachen Fragebogen ihr subjektives Empfinden bezüglich der eigenen Stimme zu evaluieren und einen eventuellen Zusammenhang verminderter Stimmqualität mit einer Hörminderung zu detektieren. Methoden: Zur Bestimmung einer potentiellen Stimmstörung wurde der international gebräuchliche, gut reproduzierbare, und bereits in vielen wissenschaftlichen Publikationen verwendete Fragebogen Stimmstörungsindex (SSI) verwendet. Als Messinstrument der Hörstörung wurde das klinisch gut und vielfach gebräuchliche Computeraudiometriesystem ¿AudioData¿ angewandt. Die Hörminderung wurde anhand des Audiogramms in Dezibel (logarithmierte Hörschwelle) angegeben, ausgehend von der Normalen Hörschwelle (Nullinie genormt anhand Gesamtkollektiv gesunder Jugendlicher). Bei insgesamt 28 Patienten, die einen Hörtest durchführen ließen, wurde gleichzeitig der SSI erhoben, nachdem andere Ursachen einer potentiellen Stimmstörung mittels eines kurzen Fragebogens vorab ausgeschlossen wurden. Danach erfolgte die statistische Aufarbeitung der Ergebnisse mit einer Fallzahlberechnung. Ergebnisse: Anhand der erhobenen Daten wurde keine direkte Korrelation zwischen Hörminderung und einem erhöhten SSI nachgewiesen. Dies dürfte mit einer zu inhomogenen bzw. zu kleinen Gruppe (Stichprobe) im Zusammenhang stehen. Die umgekehrt gestellte Frage, ob Patienten mit einem erhöhten SSI einen höheren mittleren Hörverlust haben als Personen mit normalem SSI, könnte durch eine prospektive Studie mit einer Fallzahl von 301 Patienten pro Gruppe (insgesamt 602 Patienten) ermittelt werden. Konklusion: Eine Hörminderung führt nicht zwangsläufig zu einer Veränderung des Stimmstörungsindex. Das Wissen über solche potentiellen Zusammenhänge wäre vor allem hinsichtlich Lebensqualitätsverbesserung durch Kommunikationsverbesserung von großer Bedeutung.

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