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Ouschan, C.
Qualitätsmanagement der präklinischen Reanimation mittels Postevent Performance Debriefing - Eine Untersuchung der Flugrettungsdienste in Österreich
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2013. pp. 72
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Heschl Stefan
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Prause Gerhard
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Die präklinische Reanimation gehört zu den Kernaufgaben jedes Flugrettungsdienstes. Trotz der guten Ausbildung der Rettungsdienstmitarbeiter zeigen sich in der Praxis oft Fehler bei der Durchführung der Herz-Lungen-Wiederbelebung. Um die Reanimationsergebnisse zu verbessern, hat sich eine Verbindung von direkten Feedbacksystemen am Einsatzort mit nachfolgenden, strukturierten Besprechungen der Einsätze - Postevent Performance Debriefing genannt - als wirkungsvoll erwiesen.
Ziel der Arbeit ist es, den Einsatz dieser strukturierten, durch Verwendung von Monitoringdaten unterstützten Nachbesprechungen in den Flugrettungsdiensten in ganz Österreich zu untersuchen und damit verbundene Probleme zu erkennen.
Material und Methoden: Die Befragung von 35 österreichischen Flugrettungsdiensten wurde mittels Online-Fragebogen durchgeführt. Nach 5-monatigem Beantwortungszeitraum waren sieben Datensätze (20 %) vollständig und konnten ausgewertet werden. Diese Datenauswertung erfolgte anonymisiert als deskriptive Beschreibung mit Angabe der Mittelwerte, Standardabweichungen und Häufigkeiten der gegebenen Antworten.
Ergebnisse: Direkte Feedback-Systeme werden von zwei Standorten (28,57 %) eingesetzt. Die Mehrzahl der Stützpunkte (85,71 %, n=6) führt sofort nach der präklinischen CPR ein "hot debriefing" durch. Alle Standorte verwenden nach ein paar Tagen ein "cold debriefing", zu dem die Mitarbeiter in 71,43 % auf freiwilliger Basis eingeladen werden. Bei diesen Nachbesprechungen werden bei keinem Standort Defibrillator-Daten ausgewertet. 57,14 % (n=4) der ausgewerteten Flugrettungsdienste sehen Weiterentwicklungsbedarf ihres Nachbesprechungssystems.
Fazit: Die Ergebnisse zeigen, dass PPD in den Flugrettungsdiensten nicht eingesetzt wird. Die verwendeten Formen der Nachbesprechung lassen, im Vergleich mit der internationalen Studienlage noch deutlichen Verbesserungsbedarf erkennen. Aufgrund der geringen Anzahl an Datensätzen (n=7) sind die Ergebnisse durch weitere Untersuchungen in diesem Bereich zu bestätigen. Eine Befragung des bodengebundenen Rettungsdienstes könnte hier die notwendigen Daten liefern, um die CPR-Nachbesprechungen weiter zu entwickeln und damit den Ablauf der präklinischen Reanimation zu optimieren.