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Gewählte Publikation:

Gebhard, S.
Akupunktur bei IVF: Placebo oder unbekannter Wirkmechanismus? Ein Literaturreview
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2013. pp. 102 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Lang Uwe
Weiss Eva Christine
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Seit Ende der 1970er Jahre ist es möglich sterilen Paaren mittels extrakorporaler Konzeption den, meist lang ersehnten, Kinderwunsch zu erfüllen. Auch nach über 30 Jahren Erfahrung mit In vitro Fertilisation (IVF) kann nur mit einer Schwangerschaftsrate von rund 30% beziehungsweise einer Baby-Take-Home-Rate von rund 25% pro Zyklus gerechnet werden. Eine komplementäre Akupunkturtherapie wird heutzutage vermehrt angeboten und angewandt, um die Erfolgschancen bei IVF vermeintlich zu verbessern. Design: Literaturreview Resultate: Insgesamt wurden 19 Studien (zwölf RCT, vier Fall-Kontroll-Studien, drei Kohortenstudien) und sechs Reviews mit Meta-Analyse in diese Diplomarbeit eingeschlossen. Der Stichprobenumfang, der inkludierten Studien, erstreckte sich von 13 bis zu 472 Teilnehmerinnen. Die Reviews mit Meta-Analyse inkludierten mindestens sieben (1.366 Probandinnen) bis maximal 24 RCT (5.807 Probandinnen). Sowohl die Studien als auch die Reviews kamen zu kontroversen Resultaten. Nur sechs der inkludierten Studien sahen eine statistisch signifikante Verbesserung der Erfolgschance bei IVF durch komplementäre Akupunkturtherapie. Im Vergleich dazu, stellten vier der Reviews in ihrer Meta-Analyse eine signifikante Erhöhung des Outcomes bei IVF durch Akupunktur fest. Jedoch wurde in allen sechs Reviews eine signifikante Heterogenität zwischen den RCT gefunden. Deshalb sind die Resultate der Meta-Analysen zu relativieren. Auch die, in diese Diplomarbeit inkludierten Studien, wiesen neben den unterschiedlichen Studiendesigns, eine offensichtliche Heterogenität auf. Konklusion: Aufgrund der Heterogenität zwischen den Studien zum Thema Akupunktur bei IVF ist eine evidenzbasierte Konklusion derzeit nicht möglich. Zukünftige Akupunktur-RCT sollten die Prinzipien der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) berücksichtigen und ein individualisiertes Akupunkturprotokoll beinhalten. Eine qualitativ hochwertige Dokumentation (CONSORT, STRICTA) ist erforderlich, um die Reproduzierbarkeit dieser Studien zu gewährleisten.

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