Selected Publication:
Kalcher, T.
Statine ¿ Erzfeind kardiovaskulärer Erkrankungen oder Liebling der Pharmaindustrie
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2013. pp. 87
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Beubler Eckhard
- Altmetrics:
- Abstract:
- Atherosklerotisch bedingte Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellen die häufigste Todesursache in den westlichen Industrienationen dar. Neben ihrer medizinischen Relevanz sind kardiovaskuläre Erkrankungen auch von großer volkswirtschaftlicher Bedeutung. Wirksame präventive Maßnahmen sind deshalb von enormem Interesse, wobei LDL-C als einer der klassischen beeinflussbaren Risikofaktoren der Atherosklerose, einen geeigneten Ansatzpunkt zur Prävention bietet. Statine als potenteste LDL-C senkende Arzneimittel spielen dementsprechend eine herausragende Rolle in der Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen, wobei neben ihrer cholesterinsenkenden Wirkung noch zusätzliche, sogenannte pleiotrope Effekte von entscheidender Bedeutung scheinen. So sind Statine Mittel der Wahl in der Sekundärprävention als auch in der Primärprävention bei Personen mit hohem Risiko ein kardiovaskuläres Ereignis zu erleiden. Anhand einer metaanalytischen Betrachtung der CTT Mitarbeiter konnte ebenso nachgewiesen werden, dass ein intensiviertes Statin- Therapie-Schema bei Personen mit hohem Risiko zu einer stärkeren Risikoreduktion schwerwiegender vaskulärer Ereignisse führt. Statine gehören zum Standardrepertoire in der Behandlung kardiovaskulärer Hochrisikopatienten, ihr Einsatz bei Personen mit niedrigem kardiovaskulärem Gesamtrisiko wird dagegen kontrovers diskutiert. Anhand neuer Metaanalysen/Übersichtsarbeiten konnte eine Reduktion schwerwiegender kardiovaskulärer Ereignisse unter einer Therapie mit Statinen auch bei jenen Personen mit niedrigem Gesamtrisiko gezeigt werden. Ein gehäuftes Auftreten schwerwiegender unerwünschter Ereignisse, darunter auch Krebserkrankungen, wurde dabei nicht festgestellt. Obwohl die publizierten Arbeiten den Nutzen der Statine in der Prävention bei Individuen mit niedrigem kardiovaskulären Risiko nahelegen, kann derzeit die Indikation auf dieses Patientenkollektiv nicht ausgedehnt werden. Diesbezüglich bedarf es der Klärung weiterer entscheidender Fragestellungen, die sich unter anderem der Kosteneffektivität und der Compliance widmen.