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Neuhaus, C.
Qualitätsvorgaben für das Mammographie-Screening-Programm und deren Umsetzung in ausgewählten europäischen Ländern unter besonderer Berücksichtigung der Vorgehensweise in Österreich
[ Masterarbeit ] Medical University of Graz; 2013. pp. 87
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Rasky Eva
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Jedes Jahr sterben europaweit rund 90.000 Frauen an den Folgen einer Brustkrebserkrankung. Im Rahmen des Programmes ¿Europe Against Cancer¿ entwickelte die Europäische Kommission eine Leitlinie zur Qualitätssicherung bei Mammographie-Screening-Programmen und rief die europäischen Mitgliedsstaaten zur Implementierung eines derartigen Programmes auf. Durch ein nationales Screening-Programm soll Brustkrebs und Krebsvorstufen frühzeitig erkannt werden, so die Behandlungs- und Heilungschancen der Frauen erhöhen und die Brustkrebssterblichkeit senken. Qualitätssicherung auf allen Stufen ist dabei oberstes Gebot, da es sich bei der Zielpopulation um asymptomatische und gesunde Frauen handelt. Die Vorgaben und die Anwendung der europäischen Leitlinie sollen dies in den einzelnen Ländern sicherstellen. Im Rahmen dieser Masterarbeit wird die Umsetzung der europäischen Leitlinie in den Ländern Deutschland, England und Österreich analysiert. Ein weiteres Augenmerk liegt auf den fördernden und hindernden Faktoren, die bei einer nationalen Implementierung auftreten können.
Methode: Eine systematische Literaturrecherche erfolgte in wissenschaftlichen Datenbanken anhand verschiedener Schlüsselwörter. Weitere Quellen waren unter anderem die offiziellen Internetseiten über das Mammographie-Screening-Programm der einzelnen Länder und Bibliothekskataloge. Die einzelnen Qualitätsstandards und Leitlinien wurden der europäischen Leitlinie gegenübergestellt und die Vorgaben und Qualitätsindikatoren miteinander verglichen
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Vorgaben der europäischen Leitlinie spiegeln sich in allen drei untersuchten Ländern wieder. England stellt mitunter die höchsten Qualitätsanforderungen, indem für jede medizinische Berufsgruppe ein eigener Qualitätsstandard entwickelt wurde. In Deutschland erfolgte eine nationale Implementierung erst im Jahr 2009, und bisher konnten noch nicht alle Referenzwerte der Qualitätsindikatoren erreicht werden. In Österreich wurden zusätzliche Indikatoren entwickelt, die jedoch noch nicht vollständig operationalisiert sind. Eine nationale Implementierung blieb bislang aus. Verschiedene Evaluationsberichte aus Pilot- und Referenzprojekten zeigten, dass vor allem eine detaillierte und umfangreiche Planung der benötigten Ressourcen, Infrastruktur und der finanziellen Mittel für eine erfolgreiche Programm-Implementierung wichtig sind.