Selected Publication:
Zwetti, T.
Outcome nach Beugesehnenverletzungen der Hand im Kindes- und Jugendalter
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2013. pp. 73
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Schmidt Barbara
-
Singer Georg
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund:
Bei der Beugesehnenverletzung der Hand im Kindes- und Jugendalter handelt es sich um eine relativ selten auftretende Verletzung. Eine im Kindesalter insuffiziente Behandlung einer Beugesehnenverletzung würde zu enormen körperlichen und somit zu späteren beruflichen wie auch wirtschaftlichen Einschränkungen führen.
Methoden:
Alle Kinder und Jugendlichen, die an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie Graz mit traumatischen Beugesehnenverletzungen an der Hand (Zonen I bis V nach Verdan) zwischen 1999 und 2011 behandelt wurden, wurden retrospektiv analysiert. Alle PatientInnen wurden zu einer follow-up Untersuchung eingeladen. Zur objektiven, funktionellen Bewertung wurden der Buck-Gramcko Score, der Strickland Score, der Louisville System Score, der Linear Measurement Score und das TAM-ASSH Schema angewandt. Zusätzlich zum Ausfüllen des Quick DASH Fragebogens wurden die PatientInnen dazu aufgefordert, eine subjektive funktionelle (VASf, 0-100), sowie kosmetische (VASc, 0-100) Bewertung des Outcomes abzugeben. Weiters wurden Korrelationen zwischen den objektiven Scores und dem subjektiven funktionellen Outcome berechnet.
Ergebnisse:
Insgesamt wurden 144 PatientInnen (77% männlich, 23% weiblich) mit 267 verletzten Beugesehnen behandelt. Das Durchschnittsalter der PatientInnen betrug 9,1 Jahre (1-17 Jahre). Es handelt sich dabei um Flexor digitorum profundus (FDP, n = 126), Flexor digitorum superficialis (FDS, n = 128) und Flexor pollicis longus (FPL, n = 13) Sehnen. Bei 12 Beugesehnen von insgesamt 6 Patienten (4%, FDP n = 8, FDS n = 4) kam es zu einer Reruptur. Bei 62 Patienten (44%) konnte nach durchschnittlich 7,2 Jahren (7 Monate bis 13 Jahre) eine follow-up Untersuchung durchgeführt werden. Bei diesen 62 PatientInnen waren insgesamt 123 Beugesehnen an 84 Langfingern (FDS n=62; FDP n=57) und 4 Daumen (FPL) verletzt. 93,2% der Finger mit Sehnenverletzung kamen nach dem Buck-Gramcko Score zu einem sehr guten, 2,3% zu einem guten, 3,4% zu einem befriedigenden und 1,1% zu einem schlechten Ergebnis. Der Linear Measurement Score (LMS) ergab bei 88,1% ein sehr gutes, bei 10,7% ein gutes und bei 1,2% ein befriedigendes Ergebnis. Die subjektive Zufriedenheit des funktionellen Ergebnisses (VASf) ergab bei 74,2% ein sehr gutes, bei 11,3% ein gutes, bei 6,5% ein befriedigendes und bei 8,1% ein schlechtes Ergebnis. Die Korrelationsberechnung der Scores ergab, dass der Buck-Gramcko Score und der Linear Measurement Score am besten mit der VASf, also mit der subjektiven funktionellen Zufriedenheit, korrelieren.
Schlussfolgerung:
Das funktionelle Ergebnis nach chirurgischer Intervention mit anschließender Ergotherapie ist überwiegend sehr gut und gut. Der Buck-Gramcko Score und der Linear Measurement Score scheinen am besten geeignet zu sein, das Langzeitoutcome nach Beugesehnenverletzungen bei Kindern und Jugendlichen objektiv zu erfassen.