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Becvar, P.
Therapiemotivation bei Frauen mit depressiven Erkrankungen und Angststörungen, bei unterschiedlichem Schweregrad der Erkrankung ¿ eine Pilotstudie
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2013. pp. 54 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Letmaier Martin
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Abstract:
Für Psychotherapeuten verschiedener Therapieschulen gilt eine ausreichende Psychotherapiemotivation als wichtige Voraussetzung für Verlauf und Resultat einer psychotherapeutischen Behandlung. Im Rahmen der stationären psychotherapeutischen Versorgung, und dort vor allem in der psychosomatischen Rehabilitation, misst man Psychotherapiemotivation besondere Bedeutung zu. In dieser Studie wurden 20 Patientinnen mit einer depressiven Erkrankung und 18 Patientinnen mit einer Angsterkrankung im Hinblick auf ihre Psychotherapiemotivation im Rahmen einer prospektiven Studie untersucht. Mit dieser Studie soll nun die Bedeutung der Motivation für den Bereich der Psychotherapie veranschaulicht, aber vor allem der Zusammenhang zwischen Schwere der Erkrankung und vorhandener oder eben fehlender Motivation eine Behandlung zu absolvieren, überprüft werden. Es soll auch festgestellt werden ob eine schwere Depression automatisch mit einer geringeren Psychotherapiemotivation einhergeht bzw. ob Patienten mit einer leichten Depression einen höheren Grad an Psychotherapiemotivation haben. Die Daten dieser Studie stammen aus einer Untersuchungsgruppe bestehend aus 20 Patientinnen mit einer bestehenden depressiven Störung (ICD-10 F32.1, F32.2, F33.1, F33.2, F33.3) und 18 Patientinnen mit einer Angststörung (ICD-10 F40.0, F41.0, F41.1, F41.9). Als Referenzparameter wurde die Schwere der Depression für das Vorliegen oder eben das Fehlen einer verminderten bzw. hohen Therapiemotivation herangezogen. Die Patientinnen wurden je nach Schwere der Depression einer Subgruppe zugeordnet. Der Cut Off für die Gruppenzugehörigkeit beim Krankheitsbild Depression bezog sich hierbei auf den Mittelwert der BDI-II Testergebnisse, welcher bei 31,6 ± (8,4) lag. Das bedeutete, dass ab einem Wert von 31,6 die Patientinnen der Gruppe der schwer Depressiven zugeordnet wurden. Die Schwere der Erkrankung wurde in Korrelation zu den Ergebnissen des Fragebogens zur Psychotherapiemotivation (FPTM-23) gesetzt. Als diagnostische Kontrollgruppe wurde eine Gruppe von Patientinnen mit Angsterkrankungen ebenfalls mit zwei Subgruppen mit unterschiedlichem Schweregrad herangezogen. Hier lag der Cut Off Wert, bezogen auf den Mittelwert der STAI Testergebnisse, bei 124,3 ± (10,5) erzielten Punkten. Das bedeutete, dass ab einem Gesamtwert von 124,3 Punkten, die Patientinnen der Gruppe der schweren Angsterkrankten zugeordnet wurden. Zwei Patientinnen schieden aus der Kontrollgruppe aufgrund nicht auswertbarer Fragebögen aus. Das Alter der Patientinnen dieser Studie lag zwischen 18 und 62 Jahren, das Durchschnittsalter betrug 38,9 ± (13,14) Jahre. Es nahmen nur weibliche Patienten an dieser Studie teil. Trotz therapeutischem Behandlungsprogramm ergab die Auswertung keine Signifikanz im Zusammenhang des Schweregrads der Erkrankung und der vorhandenen Therapiemotivation, wobei sich die Symptomatik der Patientinnen generell verbesserte. Bei Skala 3, Verneinung psychischer Hilfsbedürftigkeit, konnte jedoch eine Verschlechterung der Psychotherapiemotivation und somit eine signifikante Veränderung im Zeitverlauf bei der Gruppe der Schwer Erkrankten festgestellt werden.

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