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Schober, J.
Erfassung der Prävalenz und klinischen Relevanz von Nussallergien bei atopischen und/oder asthmatischen Kindern und Jugendlichen mit besonderer Berücksichtigung der Erdnussallergie
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2013. pp. 51 [OPEN ACCESS]
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Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Varga Eva-Maria
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Abstract:
Nahrungsmittelallergien und besonders Nussallergien haben in den letzten Jahren in den westlichen Ländern signifikant zugenommen. Die Erdnuss zählt mittlerweile zu den häufigsten Auslösern für potentiell lebensbedrohlich verlaufende anaphylaktische Reaktionen bei Kindern und Jugendlichen im deutschsprachigen Raum. Die Erfassung der Prävalenz einer Nuss-Sensibilisierung sowie einer klinisch relevanten Nussallergie bei Kindern und Jugendlichen einer Allergie- und Asthmaambulanz ist Gegenstand dieser Diplomarbeit. Als Teil dieser Arbeit wurden retrospektiv aus dem Patientenpool der Allergieambulanz der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde Graz Prick-Hauttests ausgewertet. Dabei handelt es sich um 4716 Testergebnisse von Patienten im Einzugsgebiet der Grazer Kinderklinik, die im Zeitraum von 1993 bis 2012 geboren wurden. Die Prick-Hauttest-Analyse wurde auf Erdnüsse, Haselnüsse, Walnüsse und Mandeln fokussiert. Bei positivem Testergebnis auf Nüsse (Quaddelgröße > 3 mm bei positiver Histamin- und negativer Diluentkontrolle) wurden zusätzlich Bluttests (Gesamt-IgE und spezifisches IgE) und Arztbriefe analysiert. Von den 4716 durchgesehenen Testergebnissen waren 464 positiv auf Nüsse. Dabei überwog die Sensibilisierung gegen Erdnuss mit 289 (62,3%), gefolgt von Haselnuss mit 273 (58,8%), Mandel mit 262 (56,5%) und Walnuss mit 117 (25,2%). Das männliche Geschlecht war signifikant häufiger betroffen (65,2% ¿ vs. 34,8% ¿; p<0.001). Bei 46 (9,9%) Patienten wurde eine klinisch relevante Nussallergie diagnostiziert, davon hatten 35 (7,5%) Patienten eine Erdnussallergie, wobei 15 Patienten (3,2%) einen Status post Anaphylaxie auf Erdnüsse in ihrer Krankenakte vermerkt hatten. 9 Kinder (1,9%) zeigten eine klinisch relevante Allergie gegen Haselnüsse, davon hatte einer bereits eine anaphylaktische Reaktion durchgemacht. 2 Patienten zeigten eine klinisch relevante Allergie gegen Walnüsse. Unter den Patienten mit Asthma bronchiale und anderen atopischen Krankheitsbildern waren 9,9% gegen Nüsse sensibilisiert. Es zeigte sich eine Prädominanz des männlichen Geschlechts. Eine klinisch relevante Nussallergie fand sich bei 9,9% der gegen Nüsse sensibilisierten Kinder und Jugendlichen. Sowohl die Nuss-Sensibilisierung als auch eine klinisch relevante Nussallergie war am häufigsten durch Erdnüsse bedingt. Mit einer Prävalenzrate von 1% einer klinisch relevanten Nussallergie entsprechen unsere Ergebnisse den Prävalenzraten in anderen westlichen Ländern.

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