Gewählte Publikation:
Gruber, L.
Evaluierung der Sicherheit und Effizienz von invasiven Verschlusssystemen versus manuelle Kompression bei peripheren Gefäßinterventionen
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2013. pp. 67
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
-
Brodmann Marianne
-
Hackl Gerald
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Ziel dieser Studie war es, die Sicherheit von invasiven Verschlusssystemen mit der Sicherheit manueller Kompression zum Punktionsstellenverschluss bei Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit zu vergleichen.
Methoden: In diese Studie wurden retrospektiv 787 Patienten (männlich n=499 (64%)), welche 2011 an der klinischen Abteilung für Angiologie, Universitätsklinik für Innere Medizin Graz, einer diagnostischen oder therapeutischen radiologischen Katheterintervention mit Zugang in Seldingertechnik unterzogen wurden, eingeschlossen. Die Sicherheit wurde anhand der an der Punktionsstelle aufgetretenen Komplikationen evaluiert. Die statistische Auswertung der erhobenen Daten erfolgte mittels SPSS Version 20.
Ergebnisse: In der manuellen Kompressionsgruppe (n=422) lag die Komplikationsrate bei 12% und in der invasiven Verschlusssystemgruppe (n=365) bei 8% (p=0,08). Bei der Anwendung von Angioseal (n=67) kam es in 3% der Fälle zu Komplikationen an der Punktionsstelle, weshalb die Komplikationsrate um 9% niedriger als in der manuellen Kompressionsgruppe (p=0,026) war. Besonders in Bezug auf das Auftreten von Hämatomen an der Punktionsstelle unterschied sich Angioseal signifikant von der manuellen Kompressionsgruppe. So kam es bei der Verwendung von Angioseal zu 8% weniger Hämatomen (p=0,035). Bei Exoseal und Starclose waren keine statistisch signifikanten Unterschiede beim Auftreten von Komplikationen an der Punktionsstelle im Vergleich zur manuellen Kompression objektivierbar.
Diskussion: Insgesamt konnte kein signifikanter Unterschied im Auftreten von Komplikationen zwischen der Verschlusssystemgruppe und der manuellen Kompressionsgruppe gezeigt werden. In einer Subanalyse zeigte Angioseal im Vergleich zur manuellen Kompression eine verringerte Komplikationsrate. Im klinischen Alltag erscheint die manuelle Kompression dennoch die sicherste Methode zum Punktionsstellenverschluss zu sein, da in der Anwendung von invasiven Verschlusssystemen bereits schwerwiegende Komplikationen wie etwa extremitätenbedrohende Embolien und Blutungen beschrieben wurden.