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Gewählte Publikation:

Bianco, N.
Krestale Sinusbodenelevation nach Summer versus piezochirurgische Technik Eine experimentelle Vergleichsstudie
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2013. pp. 70 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Jakse Norbert
Payer Michael
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung Immer mehr Menschen haben bei Verlust ihrer natürlichen Zähne den Wunsch nach einem gut retinierten und festsitzenden Zahnersatz, also einem Implantat. Als Folge von Zahnverlust im Oberkieferseitenzahnbereich, atrophiert der Alveolarfortsatz individuell. Hinzu kommt, dass mit steigendem Lebensalter der Sinus maxillaris hyperpneumatisiert. Für eine ausreichende Implantatverankerung ist eine vertikale Knochenhöhe von ca 7 mm erforderlich, welche bei atrophierten Alveolarknochen nicht gegeben ist. In diesen Fällen ist die Schaffung eines ausreichenden Implantatbettes durch Knochenanlagerung (Augmentation) notwendig. Im Oberkiefer haben sich dafür zwei Methoden etabliert: externer und krestaler Sinuslift (= Erhöhung des Sinusbodens). Ziel dieser experimentellen Studie war es, beim krestalen Sinuslift zu untersuchen, welche der beiden Techniken, Piezo versus Summers, für die Sinusmembran (Schneider´sche Membran) schonender ist. Die Studie wurde in einem randomisiert-kontrollierten vorklinischen Verfahren realisiert. Material und Methode An 16 Humanpräparaten wurde die krestale Technik der Sinusbodenelevation nach Summers versus piezochirurgische Technik an 23 Kieferhöhlen (Sinus maxillaris) durchgeführt. Es wurde die Funktionsweise der Instrumente beider Techniken untersucht und verglichen. Mittels Panoramaröntgen, DVT Scan und CT Scan, wurden 16 Humanschädel ausgewählt. Einschlusskriterien waren zahnloser Oberkieferseitenzahnbereich und eine vertikale Knochenhöhe von 4-8 mm. Die Studie wurde an Humanpräparaten angewandt, um die Unterschiede der Instrumente beim krestalen Sinuslift nach Summers versus piezochirurgische Technik auf die Schonung oder Perforation der Sinusmembran zu untersuchen. Durch den enoralen Zugang wurde an einer Seite des Humanpräparates die Sinusmembran mit der piezochirugischen Technik angehoben (Testseite) und auf der kontralateralen Seite wurde die krestale Sinusbodenelevation nach der Summers Osteotomtechnik (Kontrollseite) angehoben. Zur radiologischen Quantifizierung des augmentierten Sinusvolumens wurde der entstandene Hohlraum mit einem röntgenopaken Silikon (Elite Implant Medium, Zhemack, Italien) gefüllt. Das erweiterte Volumen wird durch CT-Scan und einer validierten Software (Vomix, Chemnitz, Deutschland) berechnet und miteinander verglichen. Die Studienpräparate wurden vom Anatomischen Institut der Medizinischen Universität Graz, zur Verfügung gestellt. Sie waren nach der Konservierungsmethode von Prof. Thiel behandelt und erlaubten eine realitätsgetreue Simulation. Der chirurgische Eingriff wurde von zwei Operateuren (PD DDr. Payer, PD Dr. Kirmeier) nach Zufallsprinzip Summers vs Piezo durchgeführt. Ergebnisse Die Messungen ergaben für das mittlere Augmentationsvolumen nach CT-Scan 0,29 cm³ ± 0,19 cm³ (0,07 cm³ - 0,60 cm³) für die Summers-Technik und 0,39 cm³ +-0,32 cm³ (0,05 cm³- 1,04 cm³)für die piezoelektrische Technik. Das entspricht einer starken Übereinstimmung zwischen den beiden Methoden. Summers-Technik ICC = 0,992 (95% Konfidenzintervall (0,980-0,998) versus piezoelektrische Technik ICC = 0,999 (95% Konfidenzintervall (0,998-1,000). Die Ergebnisse dieser experimentellen Studie zeigen, dass es beim Vergleich der beiden Techniken keinen signifikanten Unterschied gibt (Mann-Whitney-Test: p=0,566). (Signifikanz der Übereinstimmung zweier Verteilungen). Bei der piezoelektrischen Technik kam es zu 3 Perforationen der Sinusmembran. Der Unterschied zur Kontrollgruppe mit 1 Perforation ist statistisch nicht signifikant. Das kann an der geringen Fallzahl der Studie liegen, der Tagesverfassung des Operateurs oder am Konservierungszustand der Sinusmembran. Konklusion Beide Techniken erlauben eine zweckmäßige Augmentation im atrophierten Kieferkamm der posterioren Maxilla. Die piezoelektrische Technik könnte durch ihre gewebsselektive Technik eine gute Alternative zu der Osteotomie Technik nach Summer¿s sein.

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